Fell, Milch und lebendgebärend
Die Säugetiere

Die Säugetiere im Zoo Schwerin

Kloakentiere, Beuteltiere und Plazentatiere

Säugetiere stammen von säugerähnlichen Reptilien (Synapsiden) ab, die heute ausgestorben sind. Die Synapsiden trennten sich entwicklungsgeschichtlich schon vor über 300 Mio. Jahren von den Sauropsiden (heutigen Vögel und Reptilien).

Säugetiere werden in drei Unterklassen unterteilt: die Kloakentiere (Monotremata), die Beuteltiere (Marsupialia) und die Plazentatiere (Placentalia). Bei den Kloakentieren münden die Geschlechtsorgane, der Harnleiter und der Darm in eine einzige Öffnung, der Kloake. Im Gegensatz zu den anderen beiden Unterklassen sind sie nicht lebendgebärend, sondern legen Eier. Die fünf rezenten Arten der Kloakentiere kommen nur noch in Australien und Neuguinea vor. Bei den Beuteltieren werden die Jungtiere in einem frühen, embryonalen Stadium geboren und reifen im Beutel der Mutter weiter heran. Die ungefähr 320 rezenten Beuteltierarten leben ausschließlich in Australien und Amerika. Die Plazentatiere stellen die dominante Gruppe der Säugetiere dar. Sie besitzen eine komplexe Plazenta und die Embryos reifen im Uterus heran.

Säugetiermerkmale

Sobald man an eierlegende Tiere denkt, fallen einem sofort die Vögel ein. Nun legen aber auch einige Säugetiere Eier. Was sind daher die Merkmale, die nur Säugetiere haben, und zwar alle von ihnen? Hier eine Auflistung einiger dieser Merkmale:

  • Echte Haare, tragen also Fell
  • Die Jungtiere werden lebend geboren (die Kloakentiere legen Eier)
  • Jungtiere werden mit Milch versorgt, also gesäugt
  • Das Gebiss bei Säugetieren ist primär heterodont, d.h. die Zähne sind unterschiedlich geformt und können in die Zahntypen Schneide-, Eck-, Vorbacken- und Backenzähne unterteilt werden. Je nach Ernährung variiert die Anzahl der Zähne innerhalb der Zahntypen und deren genaue Form
  • Zahnwechsel vom Milchzähnen zum Dauergebiss

Schutz dringend notwendig

Von den 5.560 in der Roten Liste der IUCN geführten Säugetierarten sind 83 bereits ausgestorben, zwei Arten existieren nur noch in Menschenobhut, 1.194 Arten sind bedroht und 350 potenziell gefährdet. Die fortschreitende Lebensraumzerstörung durch den Menschen zur Gewinnung von Flächen oder Ressourcen, die Verschmutzung der Lebensräume, die illegale Jagd und der Klimawandel sind die Hauptursachen für den Rückgang vieler Säugetierarten.

Welche Arten wir im Zoo Schwerin halten und ihren Bedrohungsstatus, seht ihr hier: 

TierartBedrohungsstatusZuchtprogramm
Alpakanicht gefährdet (LC)
Amurtigerstark gefährdet (EN)EEP
Asiatischer Löwestark gefährdet (EN)EEP
Bolivianischer Totenkopfaffenicht gefährdet (LC)EEP
Bulgarenziegestark gefährdet (GEH-II)-
Chaco-Pekaristark gefährdet (EN)EEP
Damhirschnicht gefährdet (LC)-
Deutsches Sattelschweinextrem gefährdet (GEH-I)
Erdmännchennicht gefährdet (LC)EEP
Eurasischer Braunbärnicht gefährdet (LC)ESB
Eurasischer Fischotterpotentiell gefährdet (NT)EEP
Eurasische Zwergmausnicht gefährdet (LC)
Flachlandtapirgefährdet (VU)EEP
Gelbbauch-Zwergseidenäffchengefährdet (VU)EEP
Gelbbrust-Kapuzinervom Aussterben bedroht (CR)EEP
Goldrückenagutinicht gefährdet (LC)-
Großer Ameisenbärgefährdet (VU)EEP, ISB
Großer Marapotentiell gefährdet (NT)-
HausmeerschweinchenDD/NE-
Kappengibbonstark gefährdet (EN)EEP
Kattastark gefährdet (EN)EEP
Kirk-Dikdiknicht gefährdet (LC)ESB
Mähnenspringergefährdet (VU)EEP
Milu / Pater-Davidshirschin der Natur ausgestorben (EW)-
Mini-Shetlandponynicht gefährdet (LC)-
Nordamerikanischer Baumstachler / Ursonnicht gefährdet (LC)-
Östliches Graues Riesenkängurunicht gefährdet (LC)ESB
Pfauenziegegefährdet (GEH-III)-
Rauwolliges Pommersches Landschafgefährdet (GEH-III)-
Rothschildgiraffepotentiell gefährdet (NT)EEP
Rothundstark gefährdet (EN)EEP
Rückenstreifenkapuzinernicht gefährdet (LC)-
Säbelantilopein der Natur ausgestorben (EW)EEP, ISB
Schwarzschwanzpräriehundnicht gefährdet (LC)-
Springtamaringefährdet (VU)EEP
Streifenhyänepotentiell gefährdet (NT)EEP
Südamerikanischer Nasenbärnicht gefährdet (LC)-
Südlicher Pudupotentiell gefährdet (NT)EEP
Südliches Breitmaulnashornpotentiell gefährdet (NT)EEP
Südliches Kugelgürteltierpotentiell gefährdet (NT)-
Thüringer Waldziegestark gefährdet (GEH-II)-
Vikunjanicht gefährdet (LC)EEP, ISB
Wasserschweinnicht gefährdet (LC)-
Weisschwanz-Stachelschweinnicht gefährdet (LC)-
Westlicher Roter Pandastark gefährdet (EN)-
Westliches Bürstenschwanz-Rattenkänguruvom Aussterben bedroht (CR)EEP
Zweifinger-Faultiernicht gefährdet (LC)ESB

Bedrohte Haustiere

Auch Haustiere können bedroht sein. Auf unserem Bauernhof zeigen wir bedrohte Rassen.

Mithelfen!

Werde ein Teil des Zoos und unterstütze uns durch die Übernahme einer Tierpatenschaft.

Patenschaften

Alpaka

Steckbrief

wiss. Name
Vicugna pacos
Größe
80 – 100 cm
Gewicht
55 – 80 kg
Art
Kamele
Anzahl
3 in Schwerin

Das aus den Anden stammende Alpaka ist ein Haustier und ist die domestizierte Form des Vikunja. Beide gehören zu den Neuweltkamelen und sind somit mit den höckertragenden Dromedaren und Trampeltieren verwandt. Das Alpaka wird vor allem wegen seiner Wolle gezüchtet und ist in seiner Rolle als Nutztier mit unseren Schafen vergleichbar. Bei Auseinandersetzungen mit Artgenossen bespucken sich die Tiere gegenseitig. Bei der "Spucke" handelt es sich um anverdauten Nahrungsbrei. Guten Appetit.

Unser Alpakahengst Sanchez lebt mit der Stute Antonia und dem 2022 geborenen Sternchen in einer Anlage neben der Zoogaststätte. Alle ein bis zwei Jahre müssen die Tiere geschoren werden, da bei den Alpakas - wie bei den meisten Schafen - der natürliche Fellwechsel weggezüchtet wurde.

Artenschutz

Alpakas gehören nicht zu den bedrohten Haustierrassen. Auch in Deutschland erfreuen sie sich immer größerer Beliebtheit. Sie sind genügsam und werden u. a. gerne für die tiergestützte Therapie eingesetzt. Die Wildformen der Neuweltkamele sind alle als "nicht gefährdet (LC)" eingestuft.

Amurtiger

Steckbrief

wiss. Name
Panthera tigris altaica
Größe
190 bis 220 cm
Gewicht
100 bis 300 kg
Art
Großkatzen
Anzahl
2 in Schwerin / 360 in der Natur

Der Amurtiger oder auch Sibirischer Tiger genannt, bewohnt wie sein Name schon verrät die kalten Gegenden im Grenzgebiet zwischen China, Russland und Korea. Tiger sind Einzelgänger, wobei sich das Territorium eines Männchens mit denen mehrerer Weibchen überlappt.

Der Zoo Schwerin hält derzeit einen Kater namens Murray und das Weibchen Angara. Die beiden Tiger sind im Erhaltungszuchtprogramm (EEP) erfasst. Da es aktuell aber keine weiteren Zoos gibt, die Tiger aufnehmen können, dürfen unsere Tiger nicht züchten.

Artenschutz

Ursprünglich waren Tiger vom Kaukasus bis in den Osten Chinas verbreitet. Heute sind sie auf stark fragmentierte Gebiete beschränkt. Lebensraumverlust und vor allem Wilderei für die traditionelle Medizin haben alle Unterarten des Tigers an den Rand der Ausrottung gebracht. Es gibt Bestrebungen Tiger in geeigneten Habitaten wieder einzubürgern. Die Population des Sibirischen Tigers wird derzeit auf 360 Individuen geschätzt und die Unterart wird daher als „stark gefährdet (EN)“ eingestuft.

Asiatischer Löwe

Steckbrief

wiss. Name
Panthera leo persica
Größe
219 - 350 cm
Gewicht
122 bis 272 kg
Art
Katze
Anzahl
4 in Schwerin / 350 in der Natur

Der Asiatische Löwe ist eine Löwenunterart, deren Verbreitungsgebiet vor rund 2000 Jahren von Portugal bis Bangladesch reichte. Der Asiatische Löwe sieht dem afrikanischen Löwen recht ähnlich, ist aber etwas kleiner. Auch die Rudelgröße ist kleiner als beim afrikanischen Vertreter. Der Lebensraum des Asiatischen Löwen umfasst sowohl Laubwälder als auch trockenere Gebiete wie Savannen oder Dornwälder.

Auf einer Anlage mit über 3.000m² lebt unser Löwenrudel bestehend aus dem Kater Shapur und den drei Schwestern Heidi, Indi und Rubi.

Artenschutz

Heute kommen diese Löwen nur noch im Gir-Nationalpark, im indischen Bundesstaat Gujarat, vor. 1913 waren die Asiatischen Löwen nahezu ausgerottet. Der Herrscher von Gujarat, stellte die letzten 20 Tiere im Gir-Wald unter Schutz. Heute liegt der Bestand bei geschätzten 350 Tieren, was für das relativ kleine Schutzgebiet eine massive Überpopulation bedeutet. Die Löwen sind daher auch außerhalb des Reservates anzutreffen, wo es häufig zu Mensch-Tier Konflikten kommt. Auf der Roten Liste gilt er als "gefährdet (EN)".

Bolivianischer Totenkopfaffe

Steckbrief

wiss. Name
Saimiri b. boliviensis
Größe
64 – 75 cm
Gewicht
700 – 1000 g
Art
Kapuzinerartige
Anzahl
5 in Schwerin

Bei den Bolivianischen Totenkopfaffen geben die Weibchen den Ton an. Sie bilden den Kern der Gruppe. Die Männchen müssen sich am Rand der Gruppe aufhalten und dürfen sich nur zur Paarungszeit nähern. Das stärkste Männchen darf sich zuerst paaren.

Das EEP für Bolivianische Totenkopfaffen sucht immer wieder Halter für Männchen, die aus ihren Familien geworfen wurden oder die nicht zur Zucht eingesetzt werden sollen. Deshalb haben wir uns dazu entschlossen eine reine Männergruppe zu halten, die auch den Vorteil mit sich bringt, dass sie etwas harmonischer als eine gemischte Gruppe ist.

Artenschutz

Beim Bolivianischen Totenkopfaffen unterscheidet man zwei Unterarten. Beide gelten laut der Roten Liste der IUCN als "nicht gefährdet (LC)". Die Art hat ein großes Verbreitungsgebiet und ist sehr anpassungsfähig.

Bulgarenziege

Steckbrief

wiss. Name
Capra aegarus f. hircus
Größe
80-90 cm
Gewicht
40-70 kg
Art
Hornträger
Anzahl
4

Die Bulgarenziege stammt aus Bulgarien. In den 1960er Jahren gelangten einige Tiere in den Zoopark Erfurt, wo sie eine kleine Zucht in Deutschland begründeten. Ziegen ernähren sich von pflanzlicher Nahrung. Dabei sind sie nicht wählerisch und können daher in den verschiedensten Lebensräumen sich ernähren. Hauptsächlich werden aber Gräser und Blätter gefressen.
 

Artenschutz

Auch Haus- und Nutztierrassen können bedroht sein. Ende der 80er Jahre gab es fast keine Bulgarenziegen mehr. Es handelt sich um eine Rasse, die akut gefährdet ist. Die deutsche Population ermöglichte in der Vergangenheit das Überleben der Gesamtpopulation. Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. schätzt die Art als GEH-III ein, was der Einstufung "gefährdet (VU)" (IUCN) entspricht.

Chaco-Pekari

Chaco-Pekari

Steckbrief

wiss. Name
Catagonus wagneri
Größe
90 bis 110 cm
Gewicht
30 bis 40 kg
Art
Nabelschweine
Anzahl
5 in Schwerin / in der Natur unbekannt

Chaco-Pekaris leben in Gruppen von vier bis zehn Tieren. Um soziale Beziehungen zu festigen, benutzen sie ein Sekret welches aus einer nabelförmigen Drüse auf dem Rücken stammt. Daher werden alle Pekariarten in der sogenannten Familie der Nabelschweine zusammengefasst. In der Natur ernähren sich Chaco-Pekaris vornehmlich von Kakteen.

Wir halten bei den Pekaris eine reine Männergruppe. Sie leben in einer Wohngemeinschaft mit unseren Nasenbären und Rückenstreifenkapuzinern, quasi im Garten des Baumhauses.

Artenschutz

Die größte Gefahr für diese Schweineartigen ist die Zerstörung ihres Lebensraumes. Zudem ist ihr Fleisch begehrt, sodass sie trotz bestehender Verbote gejagt werden. Die IUCN stuft sie daher als "stark gefährdet (EN)" auf der Roten Liste ein. Wir nehmen am EEP für Chaco-Pekaris teil.

Damhirsch

Steckbrief

wiss. Name
Dama dama
Größe
120 bis 140 cm
Gewicht
50 bis 110 kg
Art
Hirsche
Anzahl
ca. 6 in Schwerin

Wie alle Hirsche trägt auch das männliche Damwild, um zu imponieren und für den Kampf, ein Geweih. Dieses Schaufelgeweih wird zwischen März und April abgeworfen, um sogleich von neuem zu wachsen. Im Wachstum ist es von der Basthaut überzogen, welche Ende August abgestreift („gefegt“) wird. Im Gegensatz zu Hörnern besteht das verfegte Geweih aus abgestorbenem Knochen.

Im Zoo Schwerin lebt ein Hirsch zusammen mit mehreren Kühen. Sie wurden über viele Generationen in Menschenhand gezüchtete, weshalb auch Schwärzlinge (Melanismus) und Isabellen (cremefarben) unter unseren Tieren zu finden sind.

Artenschutz

Das Damwild stammt ursprünglich aus Kleinasien und wurde durch Phönizier, Römer und Normannen in Europa verbreitet. Von hier aus wurde es nach Amerika, Südafrika und Australien gebracht. Daher wir die Art als "nicht gefährdet (LC)" gewertet. In seinem ursprünglichen Lebensraum gilt das sogenannte Mesopotamische Damwild wiederum als stark gefährdet (EN). Auswilderungsprojekte in Israel und im Iran sollen die Population stärken.

Deutsches Sattelschwein

Steckbrief

wiss. Name
Sus scrofa domestica
Größe
ca. 80 cm hoch
Gewicht
bis 300 kg
Art
Echte Schweine - domestiertes Nutztier
Anzahl
2 in Schwerin / ca. 300 registriert

Das Deutsche Sattelschwein geht auf eine Kreuzung vom Angler Sattelschwein und Schwäbisch Hallischen Schwein zurück. Seit 1948 gilt es als eigenständige Rasse. Namensgebend ist ein weißes Band um die Körpermitte. Eingerahmt von schwarzen Flächen sieht es aus, als würde ein Sattel über dem Tier liegen. Neben der Musterung sind die guten Muttereigenschaften ein wichtiges Rassemerkmal.

Bei uns lebt die Sau Hellgar gemeinsam mit dem Eber Ortwin neben unseren Ziegen. Im Sommer nutzen sie gerne die Schlammsuhle, aber lassen sich auch gerne von den Besuchern mit einer Bürstenmassage verwöhnen.

Artenschutz

In der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen wird das Deutsche Sattelschwein in der höchsten Kategorie "extrem gefährdet" geführt. 2013 existierten im Herdbuch nur 54 Eber und 244 Sauen.

Erdmännchen

Steckbrief

wiss. Name
Suricata suricatta
Größe
25 - 30 cm
Gewicht
620 - 1000 g
Art
Mangusten
Anzahl
ca. 8 in Schwerin

Die Erdmännchen gehören zu den ganz besonderen Lieblingen der Besucher. So niedlich sie auch sind, sie haben es faustdick hinter den Ohren. Es handelt sich um kleine Raubtiere und entsprechend ruppig geht es zu, wenn etwas Essbares gefunden wird. Da kennen sie weder Freunde noch Verwandte. Sonst sind es sehr soziale Tiere, die Verbände mit über 40 Tieren bilden können. Gemeinsam bewohnen sie unterirdische Bauten, in die sie sich bei Gefahr blitzschnell zurückziehen. Um nähernde Feinde frühzeitig erkennen zu können, übernehmen im Wechsel einzelne Tiere die Aufgabe eines Wachpostens und stehen in der typischen „Männchenstellung“ auf Erhöhungen, wie Felsen oder Baumstümpfen. Erdmännchen leben in trockenen, offenen Landschaften wie Savannen oder Halbwüsten des südlichen Afrikas.

Bei uns lebt eine Gruppe von Erdmännchen mit einem dominanten Weibchen, welches sich als Einzige fortpflanzen darf.

Artenschutz

Erdmännchen sind in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet sehr zahlreich und es scheint keine konkreten Gefahren für sie zu geben. Daher werden sie auch offiziell als „nicht gefährdet (LC)“ gelistet. Risiken für diese Tierart sind eher allgemein, wie ein möglicher Lebensraumverlust durch Klimaveränderungen und das Einschleppen von Krankheiten und Seuchen durch den Menschen oder dessen Haustiere.

Eurasische Zwergmaus

Steckbrief

wiss. Name
Micromys minutus
Größe
50-80 mm
Gewicht
7-11 g
Art
Nagetier
Anzahl
40

Die Zwergmaus ist in der Natur überall auf dem europäischen und asiatischen Kontinent zu finden. Dort besiedelt sie vorwiegend Feuchtwiesen mit hohem Gras, bewohnt aber auch Waldränder, Lichtungen und Felder. Zwergmäuse bauen kugelförmige Nester, die sie 30-50 cm hoch vom Erdboden in Gräser einbetten. Die Zwergmaus ist an eine kletternde Lebensweise angepasst: Ihr Schwanz dient als Greifwerkzeug, das beim Abwärtsklettern als Sicherung um den Halm geschlungen wird. Des Weiteren können sie mit ihrer gespreizten Innenzehe Stengel mit einem Durchmesser von bis zu 7 umfassen. 

Artenschutz

Die Bestände der Eurasischen Zwergmaus gehen in vielen Teilen Europas zurück. Nichtsdestotrotz ist die Art insgesamt nicht gefährdet, wie im Rahmen einer Beurteilung im Jahr 2016 ermittelt wurde. Insgesamt liegt eine große Gesamtpopulation hat, die sehr anpassungsfähig ist. Die IUCN begreift die Art deshalb als "nicht gefährdet (LC)".

Eurasischer Braunbär

Steckbrief

wiss. Name
Ursus a. arctos
Größe
100 bis 280 cm
Gewicht
80 - 270 kg
Art
Raubtiere
Anzahl
2 in Schwerin / rund 14.000 in Europa

Der Europäische Braunbär ist deutlich kleiner als die Vertreter der Art in Nordamerika. In nördlichen Breiten halten sie eine Winterruhe, welche zwischen Oktober und Dezember beginnt und zwischen März und Mai endet. In dieser Zeit gebären die Weibchen ihre Jungen. Wie wir Menschen gehören sie zu den Allesfressern und Sohlengängern.

Bei uns leben die beiden Schwestern Vica und Claudia. Beide wurden 1993 im Zoo München geboren.

Artenschutz

Auf Grund massiver Bejagung und seiner immer kleiner werdenden Lebensräume, ist der Braunbär in Deutschland ausgestorben. In Mecklenburg sind seit dem 18. Jahrhundert keine Bären mehr zu finden. In Ost- und Mitteleuropa gibt es nur noch lokal begrenzte Populationen die sich auf bewaldete Gebirgsregionen beschränken. Aufgrund der Gesamtsituation des Braunbären, wird er jedoch als „nicht gefährdet (LC)“ beurteilt. Es gibt Bemühungen um es den verbliebenen Bärenpopulationen zu ermöglichen wieder in geeignete Lebensräume zurückzukehren.

Eurasischer Fischotter

Steckbrief

wiss. Name
Lutra lutra
Größe
100 - 130 cm
Gewicht
7 - 12 kg
Art
Marder
Anzahl
1 in Schwerin

Mit über 50.000 Haaren pro Quadratzentimeter besitzt der Eurasische Fischotter das zweitdichteste Fell in der ganzen Tierwelt. Der Mensch besitzt mit gerade mal 120 Haaren vergleichsweise wenige. Durch automatisches Verharken der Haare bildet das Fell eine dichte Schicht, die ihn im Winter gegen Kälte isoliert. Neben dem stromlinienförmigen Körperbau, den Schwimmhäuten zwischen den Zehen, den kleinen Ohren und der verschließbaren Nase, ist dies die wichtigste Anpassung an sein Leben im Wasser.

Wir halten derzeit eine alte Otterdame, namens Murphy, die sich die Anlage mit unseren Roten Pandas teilt.

Artenschutz

Der Fischotter ist in Mecklenburg-Vorpommern fast flächendeckend nachweisbar. Trotzdem ist er in weiten Teilen Mitteleuropas auf Grund von früherer Bejagung und Umweltverschmutzung bedroht oder sogar ausgestorben. Die Art wird als „potentiell gefährdet (NT)“ kategorisiert. Deshalb wird er in europäischen Zoos auch in einem EEP koordiniert gezüchtet.

Eurasischer Wolf

Steckbrief

wiss. Name
Canis lupus
Größe
120 cm
Gewicht
bis 70 kg
Art
Hunde
Anzahl
2 in Schwerin

Es ist kaum zu glauben, aber vom Bernhardiner bis zum Dackel stammen alle unsere geliebten Haushunde vom Wolf ab. Trotzdem schneidet der Wolf in Märchen, Mythologie und Sagen in unseren Breiten eher schlecht ab. Ganz anders sahen dies viele jagende Völker im Norden Amerikas und Asiens. Sie verehrten ihn wegen seiner Ausdauer und seines Jagdgeschicks.

Bei uns leben mit Ragna und Diego zwei männliche Wölfe, die 2017 im Wildpark Schwarze Berge geboren wurden und zwei Jahre später mit zu unseren Bären gezogen sind.

Artenschutz

Als erfolgreichste sozial lebende Wildhundart waren Wölfe historisch gesehen auf nahezu der gesamten nördlichen Halbkugel zu finden. Die Verfolgung durch den modernen Menschen hat ihn allerdings aus weiten Teilen der ursprünglichen Verbreitung vertrieben. Heute siedelt er sich auch in Deutschland wieder an. Toleranz und Wildtier-Management werden notwendig sein, damit dies dauerhaft erfolgreich sein kann. Global betrachtet ist er jedoch als "nicht gefährdet (LC)" eingestuft.

Flachlandtapir

Steckbrief

wiss. Name
Tapirus terrestris
Größe
80 bis 110 cm
Gewicht
150 bis 250 kg
Art
Tapire
Anzahl
1 in Schwerin / in der Natur unbekannt

Tapire gibt es schon seit etwa 50 Millionen Jahren. Ihre nächsten lebenden Verwandten sind Pferde und Nashörner. Wie diese sind sie Pflanzenfresser und ernähren sich vor allem von Blättern, Früchten und Samen. Durch das Verbreiten der Samen über den Kot, dient der Tapir seinem Lebensraum auch als Gärtner.

Insgesamt sind heute noch fünf verschiedene Tapirarten in Südamerika und Asien verbreitet. Bei uns leben Flachlandtapire, die vor allem Waldgebiete, aber teilweise auch offenere Landschaften Südamerikas bewohnen. In der Natur leben sie territorial einzelgängerisch, können in menschlicher Obhut jedoch sehr gut paarweise vergesellschaftet werden.

Artenschutz

Erwachsene Flachlandtapire haben als größtes Landsäugetier Südamerikas außer Jaguar und Puma kaum natürliche Feinde. Der Mensch stellt vor allem durch Lebensraumzerstörung die größte Gefahr für den Flachlandtapir dar. Noch ist der Flachlandtapir die zahlenmäßig häufigste Tapirart, gilt dennoch als "gefährdet (VU)". Da die Population stark abnimmt gibt es im Zoo ein Erhaltungszuchtprogramm (EEP). Mehr Informationen zum Tapir bieten die Kollegen der IUCN hier.

Gelbbauch Zwergseidenäffchen

Steckbrief

wiss. Name
Cebuella pygmaea
Größe
12-16 cm
Gewicht
85-140 g
Art
Affe
Anzahl
6

Zwergseidenäffchen bewohnen die Kronen der Urwaldbäume in den tropischen Regenwäldern Südamerikas. Sie haben an allen Fingern und Zehen (außer der Großzehe) Krallen statt Nägel. Dadurch können sie auch an senkrechten Baumstämmen hochklettern. Sie leben in Familiengruppen von 2-15 Tieren. Jedoch bekommt nur das ranghöchste Paar Nachwuchs. Um an die Hauptnahrung zu kommen, bohren Zwergseidenäffchen mit ihren Zähnen Löcher in Bäume. Bis zu 1.300 „Zapfstellen“ pro Quadratmeter wurden schon gezählt. 

 

Artenschutz

Zwergseidenäffchen sind durch ihre hohe Fortpflanzungrate (meistens zwei Würfe mit Zwillingen im Jahr) in ihrem Bestand derzeit „nicht gefährdet (LC)“. Jedoch nimmt die Population durch Lebensraumverlust (z.B. Rodung der Regenwälder) und durch Bejagung für die illegale Haltung als Haustier kontinuierlich ab.  

Gelbbrust-Kapuziner

Steckbrief

wiss. Name
Sapajus xanthosternos
Größe
40 cm
Gewicht
ca. 4 kg
Art
Kapuzinerartige
Anzahl
4 in Schwerin

Kapuzineraffen sind als tagaktive baumbewohnende Primaten sehr beliebt bei den Besuchern. In der Natur leben sie in gemischtgeschlechtlichen Gruppen aus 10 bis 30 Individuen und ernähren sich von allem, was sie finden können. Vor allem bevorzugen sie Früchte und Insekten, aber fressen auch Blüten, Knospen, Nüsse und gelegentlich tierische Kost.

Die Gelbbrust-Kapuziner sind eine von zwei im Schweriner Zoo gehaltenen Kapuzineraffenarten. Aktuell leben drei Männchen und ein Weibchen auf der Anlage.

Artenschutz

Zugunsten der Gelbbrust-Kapuziner, die als "vom aussterben bedroht (CR)" eingestuft sind, haben wir die Zucht der Rückenstreifen-Kapuziner aufgegeben. Letztere sind "nicht gefährdet (LC)". Mit einer eigenen züchtenden Gruppe möchten wir das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) unterstützen. Allerdings sind alle Kapuzinerarten zunehmend gefährdet, da sie immer mehr Lebensraum durch Holzeinschlag und Landwirtschaft verlieren. Innerhalb der letzten drei Generationen ist die Anzahl noch wildlebender Tiere um 80% gesunken!

Goldrückenaguti

Steckbrief

wiss. Name
Dasyprocta leporina
Größe
48 – 68 cm
Gewicht
2,1 – 6 kg
Art
Agutis
Anzahl
1 in Schwerin

Agutis haben ein sehr starkes Gebiss und können daher auch eine der härtesten Nüsse der Welt, die Paranuss, knacken. Daneben fressen sie Blätter, Wurzeln und Früchte. Gerne folgen sie Affengruppen und ernähren sich von dem, was die Affen achtlos fallen lassen.

So auch bei uns im Zoo. Hier leben Goldrückenagutis in Vergesellschaftung mit den Waldschildkröten und dem Grünen Leguan. Des Weiteren können sich Springtamarine frei im Haus bewegen. Diese beißen meist nur etwas von ihrem Futter ab und lassen den Rest achtlos fallen, der so gelegentlich auch für die Agutis erreichbar im Gehege landet. Dadurch finden sie neben ihrem Hauptfutter zwischendurch auch andere Leckereien.

Artenschutz

Goldrückenagutis sind „nicht gefährdet (LC)“. Sie haben ein großes Verbreitungsgebiet, das teilweise auch in Schutzgebieten liegt. Daneben sind sie recht anpassungsfähig und nutzen so auch Plantagen als Lebensraum.

Großer Ameisenbär

Steckbrief

wiss. Name
Myrmecophaga tridactyla
Größe
18 bis 52 kg
Gewicht
100 bis 140 cm lang
Art
Myrmecophagidae
Anzahl
2 in Schwerin

Mit ihrem unverwechselbaren Aussehen trottet der Große Ameisenbär durch tropische und subtropische Lebensräume Südamerikas. Immer auf der Suche nach Termiten und Ameisen. Bis zu 35.000 Stück angelt er täglich mit seiner langen feuchten Zunge aus ihren Bauten. Zudem besitzt er an den Vorderpfoten scharfe Krallen, die er zum Öffnen der Bauten nutzt und die ihn nebenbei auch zu einem gefährlichen Gegner für Jaguar und Puma machen.

Carlos und Felice bewohnen seit 2011 das Humboldthaus in Schwerin. Carlos stammt aus dem Zoo Berlin und Felice kam aus Poznan zu uns. Tagsüber sind die beiden häufig auf ihrer Außenanlage zu sehen. Dort halten sie sich gerne unter dem Anbau zum Humboldthaus auf, man kann sie aber zwischendurch beim Durchstreifen des Geheges beobachten. 

Artenschutz

Es wird angenommen, dass die Population des Großen Ameisenbären in den letzten 10 Jahren um 30% abgenommen hat. Hauptverantwortlich dafür sind Lebensraumverlust, Buschfeuer und der Straßenverkehr. Daher wird er als "gefährdet (VU)" gelistet. Mit der Unterstützung einiger Zoos wurden Große Ameisenbären in Argentinien wieder ausgewildert. Der Zoo Schwerin beteiligt sich am EEP für den Großen Ameisenbären.

Großer Mara

Steckbrief

wiss. Name
Dolichotis patagonum
Größe
63 – 84 cm
Gewicht
7 – 9 kg
Art
Nagetiere
Anzahl
ca. 6 in Schwerin

Beim Großen Mara bleiben Paare ein Leben lang zusammen und bilden mit anderen Pärchen lose Verbände. Um Nebenbuhler fernzuhalten, bespritzt das Männchen das Weibchen mit Urin. Außerdem bewacht er das Weibchen rund um die Uhr. So beschützt er das Weibchen auch vor Fressfeinden.

Bei uns leben die Großen Maras gemeinsam mit den Tapiren, Wasserschweinen und Vikunjas auf der Südamerikaanlage. Häufig können auch Jungtiere beobachtet werden. Diese kommen in selbstgegrabenen Höhlen zur Welt und sind Nestflüchter. Das heißt sie können bereits kurz nach der Geburt laufen und bei Bedarf die Höhle verlassen.

Artenschutz

Der Große Mara gilt als "potentiell gefährdet (NT)". In den letzten 10 Jahren hat der Bestand um 30 % abgenommen. Durch Lebensraumzerstörung werden die einzelnen Populationen voneinander isoliert, was eine ungehinderte Vermehrung verhindert. Dazu wird der Große Mara, auch Pampashase genannt, wegen seines Fells bejagt.

Hausmeerschweinchen

Steckbrief

wiss. Name
Cavia porcellus f. domestica
Größe
12-30 cm
Gewicht
500-1300 g
Art
Nagetier
Anzahl
16

Lange Zeit galt das Wildmeerschweinchen (Cavia aperea) als Stammform des Hausmeerschweinchens. Neuste genetische Unteruchungen sehen jedoch das Tschudi-Meerschweinchen (Cavia tschudi) als Ursprung an. Die Domestikation begann 5.000 bis 2.000 v. Chr. in Südamerika. Das Hausmeerschweinchen ist eine Zuchtform, heute gibt es sie weltweit und sie sind v. a. in Europa und Amerika beliebte Haustiere.

Hausmeerschweinchen leben in Gruppen. Die Männchen bilden eine lineare Hierarchie aus und nur das ranghöchste Männchen darf sich mit den Weibchen paaren. Neben der Körpersprache unterhalten sich Meerschweinchen über diverse Quicklaute. Eine besondere Zuchtform stellen die Riesenmeerschweinchen oder Cuys da, die bis zu 50 cm groß und 4 kg schwer werden können. Vorwiegend ernähren sich die Nagetiere von Gräsern, Kräutern und Laub. In geringen Mengen wird Gemüse gefressen.

Kappengibbon

Steckbrief

wiss. Name
Hylobates pileatus
Größe
50 cm
Gewicht
bis 10 kg
Art
Gibbons
Anzahl
2 in Schwerin / 47.000 in der Natur

Die monogamen Kappengibbons leben in kleinen Familienverbänden in den Bäumen des tropischen Südostasiens. Um ihr Territorium abzustecken benutzen sie Gesänge, die in den Wäldern weithin zu hören sind. Kennzeichnend für alle Gibbons sind ihre langen Arme, die ihnen das „Schwinghangeln“ ermöglichen. Damit können sie sich schnell und energieeffizient durch das Geäst bewegen.

Unser Kappengibbon-Mann Laos ist durch seine Schwarzfärbung ganz leicht von der grau gefärbten Chasima unterscheiden. Diese Möglichkeit der äußerlichen Geschlechtsbestimmung ist jedoch nicht bei allen Gibbonarten möglich.

Artenschutz

Kappengibbons leben ausschließlich in den Bergwälder Thailands und Kambodschas. Sie sind durch Lebensraumverlust „stark gefährdet (EN)“. Deshalb beteiligt sich der Schweriner Zoo am EEP.

Katta

Steckbrief

wiss. Name
Lemur catta
Größe
95 – 108 cm
Gewicht
2,2 – 3,5 kg
Art
Gewöhnliche Makis
Anzahl
ca. 7 in Schwerin / über 1.040 in der Natur

Der schwarz-weiß geringelte Schwanz wird von Kattas beim Gehen hochgetragen. So bleibt die Gruppe auch in hoher Vegetation zusammen, da man die Schwänze der Artgenossen noch sehen kann. Männchen nutzen ihren Schwanz daneben zu sogenannten Stinkkämpfen untereinander. Er wird mit einem speziellen Sekret eingerieben und dann vor dem Gegner hin und her gewedelt.

Bei uns lebt eine Zuchtgruppe in einem Gehege am Rande der Teichanlage. Gelegentlich dürfen sich unsere Kattas auf frei auf dem Zoogelände bewegen. Dies wird täglich von den Tierpflegern entschieden, wobei genau auf das Wohlsein der Affen geachtet wird. An diesen Tagen kann man den Kattas als Besucher auch sehr nahe kommen. Dabei bitten wir darum diese Nähe ohne direkten Kontakt zu genießen, was bedeutet, dass die Affen weder angefasst, noch gefüttert werden. Sonst kann es zu Verletzungen bei den Besuchern oder einer Fehlernährung der Tiere kommen.

Artenschutz

Kattas kommen ausschließlich auf Madagaskar vor. Sie sind in ihrem Bestand "stark gefährdet (EN)". Hauptursachen der Bedrohung sind die Lebensraumszerstörung zur Gewinnung landwirtschaftlicher Nutzflächen und die Wilderei. Wir beteiligen uns am ESB für Kattas.

Kirk-Dikdik

Kirk-Dikdik

Steckbrief

wiss. Name
Madoqua kirkii
Größe
40 cm
Gewicht
5,5 kg
Art
Hornträger
Anzahl
4 in Schwerin / 971.000 in der Natur

Kirk-Dikdiks zählen zu den kleinsten Antilopen der Welt. Die Nase ist verlängert und hilft dem Tier bei der Regulation der Körpertemperatur. Eine Drüse am Auge produziert ein zähflüssiges Sekret mit dem Dikdiks ihr Revier markieren.

Im Zoo Schwerin lebt eine Gruppe aus vier männlichen Tieren. Zurzeit sind sie im Duckergehege im Rote Liste Zentrum untergebracht.

Artenschutz

Kirk-Dikdiks kommen noch in großen Stückzahlen vor und die Bestände sind in fast allen Verbreitungsgebieten stabil. Daher wird die Art in der Roten Liste der IUCN als "nicht gefährdet (LC)" geführt.

Mähnenspringer

Steckbrief

wiss. Name
Ammotragus lervia
Größe
1,1 m hoch, 1,70 m lang
Gewicht
40 – 150 kg
Art
Hornträger
Anzahl
ca. 16 in Schwerin / unter 10.000 wild

Diese Tiere, die weder Schaf noch Ziege sind, leben natürlicherweise im nördlichen Afrika in Wüsten und felsigen Regionen. Sie sind hervorragend an extreme Trockenheit angepasst und können Wochen ohne Wasser auskommen.

Mähnenspringer leben in kleinen Gruppen, die durch einen Bock angeführt werden. Auch im Zoo Schwerin gibt es einen eindeutigen Leitbock, der durch seine stattliche Größe und imposanten Hörner von den anderen Mähnenspringern gut unterscheidbar ist. Häufig kann man auch Jungtiere sehen, neben denen der Leitbock noch größer scheint.

Artenschutz

Durch die Ausbreitung der Wüsten als Folge des Klimawandels und eine verstärkte Bejagung, sind die Bestände in Afrika stark zurückgegangen. Daher ist er als „gefährdet (VU)“ gelistet. Paradoxerweise wurde der Mähnenspringer in Nordamerika, Spanien und auf den Kanarischen Inseln für die Sport-Jagd ausgewildert, wodurch er einheimische Arten (z.B. das Dickhornschaf oder den Iberischen Steinbock) in ihrem Lebensraum gefährdet. 

Milu / Pater-Davidshirsch

Steckbrief

wiss. Name
Elaphurus davidianus
Größe
bis 1,4 m Schulterhöhe
Gewicht
150 - 215 kg
Art
Hirsche
Anzahl
4 in Schwerin / 0 in der Natur

Der Milu oder Davidshirsch besiedelte Sumpfgebiete und Tieflandebenen und zeitweilig überschwemmtes Gras-, Ried- und Marschland im Osten Chinas. Seine stark vergrößerten, spreizbaren Klauen sind eine Anpassung an die Umwelt und bewahren ihn vor dem Einsinken.

Im Zoo wird derzeit eine Gruppe von vier Tieren gehalten. Diese besteht aus einem Männchen und drei Hirschkühen. Die Milus leben zusammen mit dem Damwild auf einer Anlage.

Artenschutz

Der Milu wurde schon vor Jahrhunderten in der Natur ausgerottet. Ein letzter Bestand überlebte in dem kaiserlichen Wildpark von Nan Hai-tsu südlich von Peking. Dieser Bestand wurde 1900 während des Boxeraufstandes getötet. Durch Tiere aus europäischen Zoo-Haltungen, konnten in China neue Herden in Reservaten angesiedelt werden. Der Milu oder Davidshirsch gilt jedoch weiterhin als „in der Natur ausgestorben“.

Mini-Shetlandpony

Steckbrief

wiss. Name
Equus caballus caballus shetland
Größe
110-140 cm
Gewicht
140-220 kg
Art
Pferde
Anzahl
2

Das Shetlandpony kommt ursprünglich von den Shetlandinseln. Das Minishetlandpony ist eine Zuchtform des Shetlandponys und hat seinen Ursprung in England. Die rauen Bedingungen ihres ursprünglichen Lebensraums sind auch Grund für die geringe Größe der Rasse – die Shetlandponys wurden also nicht bewusst klein gezüchtet. In der königlichen Zucht von Königin Victoria wurden Mini-Shetlandponys dann erst auf ihre heutige Form gezüchtet. Auch in den USA gibt es eine weitere Kleinpferde-Züchtung, das American Miniature Horse.

Die früher als Minenarbeitspferde eingesetzten Tiere sind trotz ihres kleinen Körpers sehr schnell und wendig. Sie weisen auch eigensinnige und temperamentvolle Charakterzüge auf. Die Mini-Shetlandponys verteidigen ihre Weide gegen Eindringlinge wie z.B. Füchse. Sie sind an die harten Wetterbedingungen Nordschottlands perfekt angepasst, da sie im Sommer ein kurzes und glänzendes Fell, im Winter hingegen ein dichtes und langes Haarkleid mit üppiger Mähne besitzen.

Nordamerikanischer Baumstachler / Urson

Steckbrief

wiss. Name
Erethizon dorsatum
Größe
bis 90 cm
Gewicht
3,5 – 7 kg (max. 18 kg)
Art
Baumstachler
Anzahl
2 in Schwerin

Nordamerikanische Baumstachler verbringen den Großteil ihres Lebens auf Bäumen. Zum Schutz haben sie 3 –10 cm lange Stacheln mit Widerhaken. Dringen diese in den Körper des Angreifers ein, richten sich die Widerhaken auf und können bewirken, dass der Stachel mit jeder Muskelbewegung weiter in den Körper wandert. Häufiger sind jedoch Infektionen durch die verschmutzten Stacheln.

Bei uns lebt das Pärchen Hally & Hubert. Tagsüber ruhen sie gerne in ihrer erhöhten Schlafkiste. Aber sobald der Tierpfleger mit Futter lockt, kommt Bewegung in die beiden. Gekonnt klettern sie vom Baum und machen sich über das Futter her.

Artenschutz

Der Nordamerikanische Baumstachler gilt als "nicht bedroht (LC)“. Ganz anders sieht es beim in Südamerika lebenden Verwandten, dem Borstenbaumstachler, aus. Dieser ist durch Lebensraumzerstörung zur Schaffung landwirtschaftlicher Flächen und durch die Jagd „gefährdet (VU)“.

Östliches Graues Riesenkänguru

Steckbrief

wiss. Name
Macropus giganteus
Größe
bis 2,4 m
Gewicht
bis 55 kg
Art
Kängurus
Anzahl
ca. 9 in Schwerin

Östliche Graue Riesenkängurus bewohnen den ganzen Osten und Südosten Australiens einschließlich der Insel Tasmanien. Sie leben in losen Gruppen und sind vorwiegend dämmerungsaktiv. Tagsüber ruhen sie meist im Schatten. Zur Fortbewegung hüpfen sie mit den Hinterbeinen, der Schwanz dient dabei der Balance. Auch typisch ist der gut entwickelte Beutel, den das Jungtier nach knapp 320 Tagen verlässt.

Zusammen mit unseren Mini-Shetlandponys und den Hühnergänsen leben unsere Grauen Riesenkängurus auf der Anlage direkt am Eingang des Zoo Schwerin.

Artenschutz

Ausgewachsene Tiere haben kaum natürliche Feinde. Lediglich Jungtiere fallen manchmal Dingos oder Greifvögeln zum Opfer. Sie werden zwar wegen ihres Fleisches und manchmal auch wegen ihres Felles gejagt, die Jagd ist jedoch streng reglementiert, weshalb sie als „nicht gefährdet (LC)“ gelten. Allerdings leiden die Bestände der tasmanischen Population unter der Lebensraumzerstörung durch die Agrarwirtschaft.

Pfauenziege

Steckbrief

wiss. Name
Capra aegagrus f. hircus
Größe
70-85 cm
Gewicht
50-95 kg
Art
Hornträger
Anzahl
6

Die Pfauenziege kommt aus der Schweiz. Hier wurde sie 1887 erstmals in den Schweizer Kantonen Graubünden und Tessin als Prättigauer Ziege beschrieben. Ziegen ernähren sich von pflanzlicher Nahrung. Dabei sind sie nicht wählerisch und können daher in den verschiedensten Lebensräumen sich ernähren. Hauptsächlich werden aber Gräser und Blätter gefressen.
 

Artenschutz

Auch Haus- und Nutztierrassen können bedroht sein. Ende der 30er Jahre gab es fast keine Pfauenziegen mehr, da andere Rassen mehr Fleisch und Milch brachten. 1938 gab es nur noch etwa 300 dieser Ziegen. Heute sind sie dank Zuchtprogrammen wieder häufiger. Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. ordnet die Pfauenziege der Gefährdungsstufe GEH-III zu. Dies entspricht nach der IUCN-Skala "gefährdet (VU)".

Rauhwolliges Pommersches Landschaf

Steckbrief

wiss. Name
Ovis orientalis aries
Größe
60 – 75 cm
Gewicht
50 – 80 kg
Art
Hornträger
Anzahl
2 in Schwerin / ca. 4.000 im Herdbuch

Das Rauhwollige Pommersche Landschaf geht wahrscheinlich auf eine Kreuzung des Hannoverschen Schafes mit dem Zaupelschaf zurück. Es ist perfekt an ein Leben an der Küste angepasst, weshalb es ursprünglich in Mecklenburg-Vorpommern weit verbreitet war.

Bei uns leben die beiden Schafe Gerlinde (helle Wolle) & Gudrun (dunkle Wolle) auf einer Insel der Teichanlage und können vom Besucherweg aus beim Grasen beobachtet werden.

Artenschutz

In der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen wird das Rauhwollige Pommersche Landschaf in der Kategorie III geführt, gilt also als "gefährdet". 2013 existierten im Herdbuch nur 271 Böcke und 3.754 Mutterschafe. Wir kooperieren mit dem "Tierpark Arche Warder" als Satellitenstation

Rothschildgiraffe

Steckbrief

wiss. Name
Giraffa camelopardalis rothschildi
Größe
4,5 - 6 Meter hoch
Gewicht
ca. 830 - 1600 kg
Art
Giraffenartige
Anzahl
3 in Schwerin / unter 2.500 in der Natur

Giraffen sind die höchsten Tiere der Welt. Mit ihren bis zu 6 m Höhe reichen sie mit dem Hals bis in die Baumkronen um dort Blätter zu fressen. Dort sind sie ungestört von Zebras und Antilopen, welche sich lediglich über niedrige Büsche und Gras hermachen können.

Bei uns leben zurzeit die drei Giraffen Madiba, Daisy und Kahlua. Alle drei Tiere wurden 2019 geboren und sind daher noch nicht voll ausgewachsen. Madiba kommt aus dem Opel Zoo und die beiden Kühe stammen aus dem Safaripark Knuthenborg.

Artenschutz

Nach heutigem Wissensstand werden Giraffen in sechs Unterarten unterteilt. Im Zoo Schwerin werden Rothschildgiraffen gehalten, die natürlicherweise in Ostafrika vorkommen. Rothschildgiraffen werden als „stark gefährdet (EN)“ eingestuft, da es nur noch weniger als 2.500 Tiere in der Natur gibt. Der Zoo Schwerin beteiligt sich mit der Zucht am EEP für Giraffen und unterstützt die GFC in ihren Artenschutzbemühungen.

Rothund

Steckbrief

wiss. Name
Cuon alpinus
Größe
100 cm
Gewicht
20 kg
Art
Hunde
Anzahl
8 in Schwerin / weniger als 2.500 in der Natur

Der in Asien beheimatete Rothund oder Dohle ist wie viele im Rudel lebende Wildhunde ein sehr erfolgreicher Jäger, der selbst größere Beutetiere zur Strecke bringt. Dies hat ihm ein schlechtes Image eingebracht. Rudyard Kipling skizzierte ihn in seinem Dschungelbuch fälschlicherweise als blutrünstigen Mörder.

Unsere Rothunde werden von den Besuchern gerne mit dem heimischen Rotfuchs verwechselt. Dieser ist aber deutlich kleiner, lebt als Einzelgänger und hat im Gegensatz zum Rothund eine schlitzförmige Pupille und einen buschigen Schwanz.

Artenschutz

Trotz seiner großen Anpassungsfähigkeit, er besiedelt  sowohl tropisch warme als auch gemäßigt kalte Klimazonen, gilt er durch Lebensraumzerstörung, Bejagung und Krankheiten die von Haushunden übertragen werden, als „stark gefährdet (EN)“. Der Zoo Schwerin beteiligt sich am EEP für den Rothund.

Rückenstreifen-Kapuziner

Steckbrief

wiss. Name
Sapajus libidinosus
Größe
35-45 cm
Gewicht
bis 4,8 kg
Art
Kapuzinerartige
Anzahl
4 in Schwerin

Kapuzineraffen sind als tagaktive baumbewohnende Primaten sehr beliebt bei den Besuchern. In der Natur leben sie in gemischtgeschlechtlichen Gruppen aus 10 bis 30 Individuen und ernähren sich von allem, was sie finden können. Vor allem bevorzugen sie Früchte und Insekten, aber fressen auch Blüten, Knospen, Nüsse und gelegentlich tierische Kost.

Im Zoo Schwerin werden zwei Arten von Kapuzineraffen gehalten. Unsere vier Rückenstreifen-Kapuziner sind alle männlich und leben gemeinsam mit den Nasenbären und Pekaris in der Anlage unter dem Baumhaus. Sie stammen aus einer ehemals sehr großen Gruppe, wurden aber dort nicht mehr akzeptiert.

Artenschutz

Alle Kapuzinerarten sind zunehmend gefährdet. Vor allem durch den steten Verlust von Lebensraum, durch Abholzung und Brandrodung. Auch werden Kapuziner direkt bejagt. Rückenstreifen-Kapuziner werden jedoch als "nicht gefährdet (LC)" eingestuft, da sie sehr anpassungsfähig sind. Anders als die ebenfalls im Zoo Schwerin gehaltenen Gelbbrust-Kapuziner, sie gelten als "vom aussterben bedroht (CR)".

Säbelantilope

Steckbrief

wiss. Name
Oryx dammah
Größe
1,2 m
Gewicht
90 - 210 kg
Art
Hornträger
Anzahl
3 in Schwerin / 0 in der Natur

Vor hundert Jahren war die Säbelantilope in großen Herden über die gesamte Südsahara verbreitet. Dort kam sie hauptsächlich in den Grassteppen und (Halb-)wüsten vor.

Bei uns im Zoo Schwerin wird derzeit eine Gruppe von drei Tieren gehalten. Diese besteht aus einem Männchen (Lado) und zwei Weibchen (Amanda, Daya). Unsere Säbelantilopen bewohnen die Afrikaanlage zusammen mit den Nashörnern, den Zebras, unseren Hornraben und den Perlhühnern.

Artenschutz

Heute gehört sie zu den seltensten Antilopen der Welt. Sie gilt als "in der Natur Ausgestorben (EW)". Der Grund dafür ist die Jagd, die jahrelang von Autos und Flugzeugen aus auf die Tiere gemacht wurde. Dank Zucht- und Wiederauswilderungsprogrammen werden erste kleine Herden in Schutzgebieten in Tunesien, Marokko und Senegal gehalten.

Schwarzschwanzpräriehund

Steckbrief

wiss. Name
Cynomys ludovicianus
Größe
27 – 46 cm
Gewicht
0,7 – 1,5 kg
Art
Hörnchen
Anzahl
Wenn wir das wüssten ...

Präriehunde leben in den weiten Graslandschaften Nordamerikas in großen Kolonien, die mehr als tausend Tiere umfassen können. Eine Kolonie besteht dabei aus mehreren Familienverbänden, die aus einem dominanten Männchen sowie Weibchen mit deren Nachwuchs bestehen. Ihren Namen verdanken sie dem wie ein Bellen klingenden Warnlaut.

Bei uns leben die Schwarzschwanzpräriehunde frei auf der Festwiese. Sie haben sich ein eigenes Tunnelsystem gegraben, in dem sie sich zum Schlafen und bei Gefahr zurückziehen. Wie viele Präriehunde bei uns genau leben, wissen wir nicht. Geschätzt sind es etwa 100 Tiere. Die Tiere sehen zwar niedlich aus, aber haben dadurch, dass sie zu den Nagetieren gehören einen sehr festen Biss. Daher raten wir dazu sie weder zu füttern noch den Arm in die Baueingänge zu stecken.

Artenschutz

Der Schwarzschwanzpräriehund gilt als "nicht gefährdet (LC)“. Viele Kolonien liegen in Naturschutzgebieten. Dennoch besteht die Gefahr der genetischen Isolierung einzelner Populationen durch Fragmentierung des Lebensraumes.

Springtamarin

Steckbrief

wiss. Name
Callimico goeldii
Größe
45 – 55 cm
Gewicht
350 bis 550 g
Art
Krallenaffen
Anzahl
2 in Schwerin

Springtamarine leben in Familien mit meist vier bis fünf Individuen. Wie der Name erahnen lässt, können sie sehr gut springen. Distanzen von bis zu 4 m sind kein Problem. Im Gegensatz zu anderen Krallenaffen bekommen sie nur ein einzelnes Jungtier.

Die Springtamarine leben gemeinsam mit den Faultieren und dem Grünen Leguan im Humboldthaus. Dort sind sie meist sehr aktiv und springen oft auch in die direkte Nähe der Besucher. Daher gilt auch hier, dass sie nicht angefasst oder gefüttert werden sollen, weil dies zu Verletzungen auf Besucherseite oder einer Fehlernährung der Affen führen kann.

Artenschutz

Der Bestand der Springtamarine gilt hauptsächlich durch die Zerstörung ihres Lebensraums als "gefährdet (VU)". Diese Lebensraumverluste wirken sich stark auf die vereinzelten Populationen aus. Der Zoo Schwerin beteiligt sich am EEP dieser Tierart.

Streifenhyäne

Steckbrief

wiss. Name
Hyaena hyaena
Größe
60-75 cm hoch, 115 cm lang
Gewicht
25 - 40 kg
Art
Hyänen
Anzahl
2 in Schwerin / ca. 10.000 in der Natur

Die meisten Besucher denken bei einer Hyäne direkt an eine Tüpfelhyäne. Jedoch gibt es insgesamt vier Hyänenarten, wobei hier eine der weniger bekannten, die Streifenhyäne, gesehen werden kann. Sie sind vorwiegend Einzelgänger und ernähren sich von Aas, also Beutetieren die von anderen Raubtieren übrig gelassen wurden. Sie gehen aber auch selber auf die Jagd von beispielsweise kleinen Wirbeltiere oder fressen Früchte.

Im Zoo Schwerin leben aktuell ein Weibchen (Genute) und ein Männchen (Lobo). Da Streifenhyänen einzelgängerisch sind, sind sie abwechselnd auf den Außenanlagen zu sehen.

Artenschutz

Streifenhyänen werden als „potentiell gefährdet (NT)“ eingestuft, was jedoch mit einer sehr schlechten Datengrundlage zusammenhängt. Die Art ist von Afrika bis nach Indien verbreitet, allerdings nur sehr lückenhaft mit einer geschätzten Anzahl von 10.000 Tieren. Das führt regional zu einer sehr starken Bedrohung und die Anzahl wildlebender Streifenhyänen geht stetig zurück. Für Streifenhyänen wird ein ESB geführt.

Südamerikanischer Nasenbär

Steckbrief

wiss. Name
Nasua nasua
Größe
55 – 116 cm
Gewicht
2 – 7,2 kg
Art
Kleinbären
Anzahl
3 in Schwerin

Nasenbären haben, wie der Name es vermuten lässt, sehr gute Nasen, mit denen sie ihre Nahrung aufspüren. Dabei bevorzugen sie Insekten, die sich im Holz oder Boden verstecken. Mehrere Weibchen leben zusammen mit ihren Jungtieren in einer Gruppe, während die Männchen Einzelgänger sind.  Sie werden nur zur Paarungszeit von den Weibchen geduldet.

Bei uns leben drei Männchen gemeinsam mit Pekaris auf einer Anlage. Trotz ihrer geringeren Größe sind sie den Pekaris gegenüber recht frech und klauen diesen das Futter. Zur Not kann man ja auf die Bäume flüchten.

Artenschutz

Südamerikanische Nasenbären sind laut der Roten Liste der IUCN "nicht bedroht (LC)". Sie werden zwar wegen ihres Fleisches und Felles gejagt, sind aber weit verbreitet.

Südlicher Pudu

Südlicher Pudu

Steckbrief

wiss. Name
Pudu puda
Größe
70 bis 80 cm
Gewicht
12 bis 14 kg
Art
Hirsche
Anzahl
2 in Schwerin / 10.000 in der Natur

Der Südliche Pudu ist eine der kleinsten Hirscharten der Welt. Aufgrund seines kleinen Körpers können sich die Pudus perfekt durch die dichte Vegetation bewegen. Kämpfe gegen Artgenossen bestreiten sie springend, mit den Vorderbeinen zuschlagend und beißend.

Bei uns lebt zurzeit ein Paar, Sierra und Hektor, mit denen wir uns an der Erhaltungszucht im EEP beteiligen. Sie teilen sich ihr Gehege mit den Bolivianischen Totenkopfaffen. Bei dieser Vergesellschaftung bewohnen beide Arten verschiedene Bereiche des Geheges. Während sich die Affen meist in den Bäumen aufhalten, sind die Pudus bodenbewohnend. So hat jeder eigene Rückzugsmöglichkeiten.

Artenschutz

Diese Art ist aufgrund von illegaler Jagd, Lebensraumzerstörung und die Verdrängung durch Haustiere bedroht. Aufgrund der Fragmentierung der einzelnen Populationen nimmt der Bestand weiter ab. Die IUCN listet den Südpudu als "potentiell gefährdet (NT)".

Südliches Breitmaulnashorn

Steckbrief

wiss. Name
Ceratotherium simum
Größe
1,8 m hoch, 3-4 m lang
Gewicht
2000 - 3000 kg
Art
Nashörner
Anzahl
3 in Schwerin / etwa 20.000 in der Natur

Gleich nach dem Afrikanischen Elefanten handelt es sich bei Breitmaulnashörnern mit 2-3 Tonnen Gewicht um die schwersten Landtiere. Typisch für diese afrikanische Nashornart ist ihr breites, quadratisches Maul, mit dem sie in rauen Mengen Gras abrupfen können. Die in Schwerin gehaltene Unterart lebt im südlichen Afrika.

Im Sommer 2016 wurde die neue Nashornsavanne für unsere drei Nashörner eröffnet. Mit über 8.000 m2 Nutzfläche ist sie eine der größten Nashornanlagen Deutschlands. Die beiden weiblichen Nashörner, Clara (*2006) & Karen (*2003) leben schon seit längerem gemeinsam bei uns. 2021 kam Dino (*1993) von Erfurt zu uns und soll künftig für Nachwuchs sorgen.

Artenschutz

Neben den beiden afrikanischen Nashornarten leben noch weitere drei Arten in Asien. Alle Arten sind akut durch Wilderei bedroht. Ziel ist hier das Horn, welches auf dem Schwarzmarkt enorme Preise erzielt. Noch ist die südliche Unterart der Breitmaulnashörner als „potentiell gefährdet NT“ eingestuft, die nördliche Unterart ist jedoch quasi ausgestorben. Hier leben nur noch zwei weibliche Tiere, die auf natürlichem Wege keinen Nachwuchs mehr bekommen können. Durch die Teilnahme am EEP soll dem südlichen Breitmaulnashorn ein gleiches Schicksal erspart bleiben. Vor Ort arbeitet die Organisation „Save the rhino“, die wir auch gerne durch die Weitergabe von Spenden unterstützen.

Südliches Kugelgürteltier

Steckbrief

wiss. Name
Tolypeutes matacus
Größe
20 bis 30 cm
Gewicht
1 bis 2 kg
Art
Chlamyphoridae
Anzahl
2 in Schwerin / in der Natur unbekannt

Bei Gefahr flüchten Kugelgürteltiere oder rollen sich zu einer gepanzerten Kugel zusammen. Der harte Panzer besteht aus Hautknochenplatten und Keratin, dem gleichen Material wie unsere Fingernägel. Sie leben als Einzelgänger und finden sich nur zur Paarungszeit zusammen.

Bei uns lebt ein Zuchtpärchen der Südlichen Kugelgürteltiere: Pedro und Ingrid. Im Falle eines Jungtieres wird das Männchen abgetrennt, da Kugelgürteltierväter gerne mal ihren Nachwuchs auffressen. Das Weibchen übernimmt dann alleine die Jungtieraufzucht.

Artenschutz

Südliche Kugelgürteltiere sind in ihrem Bestand "potentiell gefährdet (NT)". Durch Lebensraumverlust im ganzen Verbreitungsgebiet und Jagd auf diese Tiere zur Nahrungsgewinnung, sind die Bestände stark zurückgegangen. Das Nördliche Kugelgürteltier (Tolypeutes tricinctus) ist bereits "gefährdet (VU)".

Thüringer Waldziege

Steckbrief

wiss. Name
Capra aegagrus hircus
Größe
70 – 90 cm
Gewicht
40 – 90 kg
Art
Hornträger
Anzahl
2 in Schwerin / 1.500 im Herdbuch

Die Rasse entstand in Thüringen aus einer Kreuzung der damaligen regionalen Landschläge mit der Toggenburger Ziege. 1935 wurde sie als eigenständige Rasse anerkannt. Sie ist die einzige eigenständig gezüchtete Ziegenrasse Deutschlands und kommt sowohl mit als auch ohne Hörner vor.

Bei uns leben die Thüringer Waldziegen gemeinsam mit dem Pfauenziegenbock und den Bulgarenziegen auf dem Bauernhof. Der Bock ist durch seine Größe und vor allem durch seine mächtigen Hörner gut von den Ziegen unterscheidbar.

Artenschutz

In der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen wird die Thüringer Waldziege in der Kategorie II "stark gefährdet" geführt. Im Jahr 2013 existierten im Herdbuch nur 201 Böcke und 1.370 Ziegen.

Vikunja

Steckbrief

wiss. Name
Vicugna vicugna
Größe
bis 100 cm
Gewicht
50 kg
Art
Kamele
Anzahl
4 in Schwerin

Das Vikunja lebt in territorialen Familienverbänden, die von einem Hengst angeführt werden. Ihr Lebensraum sind die Hochanden Ecuadors, Perus, Boliviens, Argentiniens und Chiles. Sie kommen dort in Höhen zwischen 3500 und 5500 Metern vor.

Unsere Vikunja-Herde besteht aus einem Männchen und drei Weibchen. Sie leben zusammen mit den Tapiren, Wasserschweinen und Maras auf der Südamerikaanlage.

Artenschutz

Während es zur Zeit der Inka etwa 1,5 Millionen Vikunjas in den Anden gab, ging ihre Zahl bis 1965 auf 6000 zurück. Vikunjas wurde geschossen und deren Wasserstellen vergiftet, um Platz für Weideland zu schaffen und erst später wegen des Fells. Heutzutage stehen Vikunjas unter Artenschutz. Seitdem haben sich infolge von Schutzmaßnahmen die Bestände aber rasant erholt und gelten daher als „nicht gefährdet (LC)“.

Wasserschwein

Steckbrief

wiss. Name
Hydrochoerus hydrochaeris
Größe
1,0 – 1,4 m
Gewicht
35 – 65 kg
Art
Meerschweinchen
Anzahl
2 in Schwerin

Das Wasserschwein, auch Capybara genannt, ist das größte Nagetier der Welt und gehört zu der Familie der Meerschweinchen. Sie können sehr gut schwimmen und tauchen. Daher verbringen sie den Großteil ihres Lebens im Wasser, wo auch die Paarung stattfindet.

Bei uns leben die Wasserschweine gemeinsam mit Tapiren und Vikunjas auf der Südamerikaanlage. Häufig kann beobachtet werden wie Jungtiere neugierig das Gehege erkunden.

Artenschutz

Das Wasserschwein gilt als "nicht gefährdet (LC)“. Sie werden zwar ihres Fleisches und ihrer Haut wegen gejagt, doch durch die Haltung und Zucht in Farmen konnte der Druck auf die wildlebende Population reduziert werden. Zusätzlich kommt die Art in vielen geschützten Gebieten vor.

Weißschwanz-Stachelschwein

Steckbrief

wiss. Name
Hystrix indica
Größe
70 - 90 cm
Gewicht
11 - 18 kg
Art
Stachelschweine
Anzahl
2 in Schwerin

Stachelschweine haben ihr Haar- in ein Stachelkleid umgewandelt. Bei Beunruhigung sträuben die Tiere die Stacheln und erscheinen dadurch größer. Hält die Bedrohung an, klappern sie mit zu Rasseln umgewandelten Stacheln. Ist der Feind noch nicht abgeschreckt, kehrt das Stachelschwein ihm das Hinterteil zu und rammt ihm seine Stacheln in die Haut. Eingedrungene Stacheln lösen sich leicht vom Stachelschweinrücken und bleiben im Körper des Angreifers stecken.

Unsere beiden Stachelschweine heißen Bürste und Bushra. Der Name Bushra steht für Zuversicht und wurde von den Pflegern in der Hoffnung auf baldigen Nachwuchs ausgewählt.

Artenschutz

Weißschwanzstachelschweine sind von Kleinasien bis nach Indien weit verbreitet. Es liegt keine unmittelbare Bedrohung der Art vor, daher werden sie, wie die meisten übrigen Stachelschweinarten, als „nicht gefährdet (LC)“ eingestuft.

Westlicher Roter Panda

Steckbrief

wiss. Name
Ailurus fulgens
Größe
120 cm lang
Gewicht
4 – 6 kg
Art
Raubtiere
Anzahl
2 in Schwerin / ca. 10.000 wild lebend

Da sich der Rote Panda ebenso wie der große Panda fast ausschließlich von Bambus ernährt, haben sich aus den Knöchelchen der Handwurzelgelenke sogenannte Pseudodaumen entwickelt. Diese ermöglichen es ihm die Bambusstängel zu greifen, um an die begehrten Blätter zu gelangen.

Nila stammt aus dem Parc Merveilleux in Frankreich und Leo aus Longleat in England. Beide wurden uns vom Zuchtbuch-Koordinator (EEP) zugeteilt und sollen in Zukunft zur Arterhaltung beitragen.

Artenschutz

Knochenfunde belegen, dass der Rote Panda zur letzten Eiszeit noch in Europa beheimatet war. Die anschließende Klimaerwärmung hat ihn vermutlich an die kühlen Berghänge des Himalayas zurückgedrängt. Heute ist er durch Lebensraumverlust vor allem in Folge von Rodung als stark bedroht gelistet. Der Verband der Zoolgischen Gärten (VdZ) unterstützt den WWF in seinen Bemühungen um den Roten Panda. Die Internationale Artenschutzunion stuft die Art als „stark gefährdet (EN)“ ein.

Westliches Bürstenschwanz-Rattenkänguru

Bürstenschwanzrattenkänkuru

Steckbrief

wiss. Name
Bettongia penicillata ogilbyi
Größe
25 bis 36 cm
Gewicht
0,8 bis 1,8 kg
Art
Rattenkängurus
Anzahl
2 in Schwerin

Bürstenschwanz-Rattenkängurus bewohnen Hartlaubwald- und Waldlandgebiete Australiens. Im dichten Unterholz gehen sie auf die Suche nach Nahrung. Diese besteht hauptsächlich aus Pilzen, welche sie mit Hilfe ihrer langen Krallen an den Vorderpfoten ausgraben und im Magen durch Bakterien zersetzen. Aufgrund der jahreszeitlich und geografisch abhängigen Verfügbarkeit von Pilzen ändert sich der Speiseplan gelegentlich. Dann nehmen sie auch gerne Wurzeln, Knollen, Samen, Pflanzen und Wirbellose zu sich.

Bei uns im Zoo leben zwei Rattenkängurus. Die Tiere sind nachtaktiv, aber man kann sie häufig kurz vor der Schließung des Zoos oder bei einer Abendführung zu Gesicht bekommen. Mit etwas Glück zeigen sie sich auch tagsüber.

Artenschutz

In der Vergangenheit galt die Raubtierjagd mit Rotfüchsen und Wildkatzen als Hauptgrund für den Rückgang der Bürstenschwanz-Rattenkängurus. Diese wurden als invasive, nicht heimische, Arten nach Australien eingeführt. Heutzutage gelten die Bürstenschwanz-Rattenkängurus laut IUCN als "vom aussterben bedroht (CR)", was weiterhin auf die Anwesenheit der Wildkatzen, aber auch auf Krankheiten zurückzuführen ist.

Wildschwein

Steckbrief

wiss. Name
Sus scrofa
Größe
130 - 170 cm
Gewicht
40 bis 150 kg
Art
Paarhufer
Anzahl
4 in Schwerin

Die Rotte ist die Bezeichnung des Jägers für eine Gruppe von Schwarzwild (Wildschweinen). Sie wird gebildet aus mehreren Bachen (Sauen), ihren Frischlingen (Ferkeln) und Überläufern (einjährige Tiere beiderlei Geschlechts). Männliche Überläufer werden aus der Rotte vertrieben und finden sich in eigenen Gruppen zusammen. Erwachsene Männchen (Keiler) leben häufig als Einzelgänger.

Bei uns im Zoo sehen sie unsere zwei Keiler mit zwei Bachen.

Artenschutz

Wildschweine sind in Europa derzeit "nicht gefährdet (LC)". Ihre Bestände nehmen durch landwirtschaftliche Monokulturen wie Mais und Raps (bieten viel Nahrung und Deckung) aber auch durch Erschließung neuer Lebensräume (Städte) weiterhin zu. So hat sich die jährliche Jagdstrecke im bundesweiten Durchschnitt, seit den 1960er Jahren um das sechszehnfache zugenommen.

Zweifinger-Faultier

Steckbrief

wiss. Name
Choloepus didactylus
Größe
54 bis 72 cm
Gewicht
3,3 bis 9 kg
Art
Choloepodidae
Anzahl
2 in Schwerin

Faultiere sind perfekt an das Leben in den Baumkronen der Regenwälder angepasst. Sie haben einen speziell entwickelten Verdauungstrakt, um sich von Blättern ernähren zu können. Lange und gebogene Krallen helfen ihnen, sich kopfüber an Äste entlang zu hangeln. Eine weitere praktische Anpassung ist der Scheitel auf dem Bauch, damit das Regenwasser seitlich besser abfließen kann.

Bei uns leben die Faultiere Alvin und Amy. Beide können, wie die Springtamarine und der Grüne Leguan das gesamte Humboldthaus nutzen und man kann sie tagsüber oft dabei beobachten, wie sie über Äste und Seile durch das Gebäude klettern.

Artenschutz

Weil sich Zweifingerfaultiere nahezu ausschließlich hoch in den Baumkronen aufhalten und sie traditionell nicht bejagt werden, findet man sie immernoch relativ häufig in den Regenwäldern Mittel- und Südamerikas. Sie werden als „nicht gefährdet (LC)“ eingestuft.