Was machen wir -
für den Artenschutz?

Was machen wir?

Wir engagieren uns vielfältig und zunehmend aktiv in konkreten Artenschutzprojekten und bemühen uns – immer im Rahmen unserer Möglichkeiten – nachhaltig und ressourcenschonend den „Betrieb Zoo“ zu bewirtschaften. Auch der Zoo Schwerin steckt in gewissen Zwängen und kann daher nicht immer so agieren, wie wir es selber gerne möchten.

Aber wir sind überzeugt, dass auch wir mit kleinen Schritten etwas bewegen können.

Südamerikanischer Riesenotter

Aus dem Zoo in Schwerin heraus, wird der Zoobestand von Riesenottern (Pteronura brasiliensis) in Europa organisiert, das sogenannte Europäische Erhaltungszucht Programm (EEP). Das schließt die Kommunikation mit den 19 Partnerzoos über ganz Europa ein. Hier laufen alle Informationen zu den Individuen zusammen. Das heißt, wer wurde wo geboren, ist jemand krank oder gar verstorben. Gibt es Nachwuchs, welche Gruppen passen nicht mehr zusammen oder sucht jemand für seinen Nachwuchs einen neuen Halter. Auch Zoos, die neu mit der Haltung diesem südamerikanischen Raubtier beginnen möchten, kontaktieren den Zoo Schwerin und suchen nach Beratung. Anhand dieser Informationen und dem geführten Zuchtbuch werden dann Zuchtempfehlungen, neue Paarungen, Tiertransfers und auch Zuchstopps ausgesprochen. Hierbei gilt es die gesamte Population von derzeit ca. 65 Tieren für die Zukunft zu sichern, also auf genetische Vielfältigkeit, eine gesunde Alterstruktur und ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis zu achten.

 

Da die Populationen in Europa, besonders aber in den Zoos in Nord- und Südamerika sehr klein sind, wird die Abstimmung auf globaler Ebene immer wichtiger. Auch das Internationale Zuchtbuch (ISB) wird in Schwerin verwaltet. Aktuell gibt es Bestrebungen, ein globales Managementprogramm zu etablieren. Dann unter der Schirmherrschaft des Zoo-Weltverbandes WAZA, aber weiterhin von Schwerin aus organisiert und gesteuert. Hierzu finden bereits alle zwei Jahre Workshops in Südamerika statt. Dort teffen sich Fachleute aus Zoos, Arten- und Naturschutz, Wissenschaft und Politik um sich auszutauschen und Projekte zu erarbeiten. 

Derzeit spannenstes Projekt: Planung der Wiederansiedlung (Auswilderung) von Riesenottern in Argentinien

EEP Koordinator und internationaler Zuchtbuchführer: Dr. Tim Schikora, Biologe

62
Tiere in Europa
19
Zoos in Europa
5
Geburten in 2018

Schwalbensittich

Im Jahr 2015 wurde der Schwalbensittich (Lathamus discolor) aufgrund starker Populationsrückgänge in die Gefährdungskategorie "vom Aussterben bedroht" hochgestuft (IUCN Red List). Neben der Zerstörung des Lebensraumes, der Rodung von Brutbäumen spielt die Einschleppung des Kurzkopfgleitbeutler (Petaurus breviceps) auf Tasmanien eine entscheidende Rolle im Rückgang. Die Kurzkopfgleitbeutler töten die Küken der Schwalbensittiche.

Europa beherbergt die größte Anzahl an in Menschenobhut gehaltenen Schwalbensittichen. Diese Tatsache und die Höherstufung der IUCN nahm die Gesellschaft für Arterhaltende Vogelzucht e.V. (GAV) und der EAZA Parrot TAG zum Anlass um 2015 ein Erhaltungszuchtprogramm für den Schwalbensittich ins Leben zu rufen. In Zusammenarbeit von Privatleuten und Zoologischen Gärten soll eine gesunde Zuchtpopulation entstehen. Der Zoo Schwerin beteiligte sich an der Arbeitsgruppe, die den rechtlichen Rahmen dieser Kooperation ausarbeitete und erarbeitet zusammen mit dem Tiergarten Schönbrunn die "Best Practice Guidelines". Diese Guidelines definieren wie die Vögel zu halten sind.

Mehr erfährt man auf der Projektseite.

Projektbeauftragte: Sabrina Höft, Biologin

52
Tiere in Europa
12
Zoos in Europa
12
Küken in 2018

Spenden für Artenschutz vor Ort

An verschiedenen Stelle des Zoos und während speziellen Veranstaltungen wie dem Welt-Nashorn-Tag sammeln wir Geldspenden von unseren Besuchern für Artenschutzprojekte, denen wir vertrauen. Dazu zählen die Artenschutzorganisationen „Save the Rhino“, „Giraffe Conservation Foundation“ und „Sphenisco". Diese Einrichtungen kümmern sich direkt im Lebensraum (in-situ) von Nashörnern, Giraffen  und Humboldt-Pinguinen um deren Schutz. Die von unseren Besuchern vertrauensvoll an uns übergebenen Spenden führen wir zu 100 % der jeweiligen Organisation zu.

Gerne nehmen wir auch Spenden direkt auf unser Spendenkonto entgegen. Bitte den Verwedungszweck entsprechend benennen.

IBAN: DE95 1405 2000 0380 0626 90
SWIFT-BIC: NOLADE21LWL
Sparkasse Mecklenburg-Schwerin

Nachaltigkeit im Zoo

Nachhaltigkeit und der sorgsame Umgang mit Ressourcen ist uns wichtig. Denn unnötiger Konsum und Verbrauch zerstört Lebensräume auf der ganzen Welt. Stück um Stück stellen wir daher in verschiedenen Bereichen des Zoobetriebs unsere Arbeitsmaterialien, Produkte und Sortimente um. Zugegebenermaßen sind dies sehr kleine Schritte, aber der Anfang ist gemacht und wird uns stets bei der Weiterentwicklung des Zoos begleiten.

Die Umstellung der Tierrassen auf unserem Bauernhof auf bedrohte Rassen ist ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der genetischen Vielfalt der für den Menschen so wichtigen Nutztiere. Dazu gehört auch, dass die Jungtiere an unsere Fleischfresser wie Tiger und Rothunde verfüttert werden. So können wir den Einkauf von Futterfleisch aus der Massentierhaltung etwas reduzieren. Mehr Informationen zu der Nutzung von Tiere als Futter im Sinne von "Fressen und gefressen werden – in der Wildnis wie im Zoo" findest du hier.

 

Müssen wir auf unserem Areal Bäume fällen, ob für neue Gehege oder zur Verkehrssicherungspflicht, werden aus diesen Baumaterialien und Bretter. Die Zäune des Bauernhofs stammen beispielsweise von den Bäumen, die bei dem Bau der neuen Nashornanlage weichen mussten. Dadurch können wir auf den Einkauf von Hölzern weniger ökologisch produzierter Bäume verzichten.

In den zooeigenen Gastronomien (Kioske und Zooladen) ersetzen wir nach und nach Plastik durch nachhaltigere Verpackungen. Rührstäbchen sind mittlerweile aus Holz, Plastikflaschen sind zum größten Teil durch Glasflaschen ersetzt worden. Künftig wollen wir auf nachhaltige Coffee-to-go-Becher umstellen. Das ist logistisch sehr aufwendig und auch kostenintensiv. Hierfür suchen wir noch nach Partnern, die uns bei diesem wichtigen Projekt unterstützen möchten.

Es sind nur ein paar Beispiele und wir finden ständig neue Dinge. Natürlich sind wir auch offen für Anregungen von Seiten der Besucher. Wie freuen uns auf Eure Ideen.

Tierschutzbeirat Mecklenburg-Vorpommern

Seit 1991 berät der Tierschutzbeirat den Minister für Landwirtschaft und Umwelt in für den Tierschutz relevanten Fragen. Der Tierschutzbeirat besteht aus 9 Mitgliedern, die durch ihre jeweiligen Verbände, Vereine, Organisationen bzw. Institutionen vorgeschlagen und dann vom Minister für 5 Jahre berufen werden. Die Mitglieder arbeiten ehrenamtlich. Jährlich finden mindestens 3 Sitzungen des Tierschutzbeirates statt.

Die Geschäftsstelle wird durch das für Tierschutz zuständigen Referat im Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt geführt und übernimmt alle organisatorischen Aufgaben rund um die Sitzungen.

Für den Landeszooverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. ist Dr. Tim Schikora als stellvertretendes Mitglied im Beirat vertreten.