Quiken & blöcken
auf dem Bauernhof

Das Leben auf Bauer Lehmanns Hof

Schweine, Ziegen und Schafe begreifen und erleben

Auf unserem Bauernhof kommt man den Tieren wörtlich hautnah und man kann sie im eigentlichen Sinne „begreifen“. Thüringer Waldziegen und Rauhwollige Pommersche Landschafe bevölkern den Streichelbereich und lassen sich von den Besuchern füttern. Als Gegenleistung lassen sie sich vom Besucher streicheln und kraulen. Und wenn die beiden Deutschen Sattelschweine gerade Nachwuchs haben, rennen auch noch die Ferkel querbeet durch die Besucher. Ihre Mütter lassen sich gerne mit der „Schweinebürste“ vom Besucher schrubben. Hühner gehören auch mit hierher, die laufen aber wie sie wollen durch den Zoo und kommen erst abends wieder in ihren Stall. Also Augen auf, vielleicht sitzt gerade eins im Busch!

Etwas Exotik darf sein

Zwar keine typischen Bauernhoftiere, aber in direkter Nachbarschaft leben die Nordamerikanischen Präriehunde frei auf der Festwiese und buddeln hier ihre unterirdischen Gänge. 

Auf einem Bauernhof leben Nutztiere

Nicht nur wilde Tiere sind vom Aussterben bedroht. Auch einheimische Nutztierrassen sind zunehmend gefährdet. Ob Schwein, Ziege oder Huhn. Sie alle wurden über Jahrhunderte als Nutztiere gezüchtet. Früher legte man Wert darauf, dass die Tiere robust sind – also ohne viel Aufwand über den Winter kommen und lange leben. Natürlich sollten sie auch reichlich Milch, viele Eier oder gute Wolle liefern. Nach einigen Jahren wurden sie dann geschlachtet.

Heute ist es anders: Mittlerweile ist es bei Nutztieren wichtig, dass sie in kürzester Zeit große Mengen „produzieren“, damit unser riesiger Bedarf an Fleischwaren, Eiern und Milch gedeckt wird. Daher haben sogenannte Hochleistungsrassen in Massentierhaltungen die alten und robusten Rassen verdrängt. Wir wollen unseren Bauernhoftieren ein Leben ermöglichen, wie es traditionell auf Bauernhöfen war. Sie bekommen reichlich Auslauf, vernünftiges Futter und dürfen ihre Jungtiere aufziehen. Allerdings werden diese dann geschlachtet und an unsere Raubtiere verfüttert, sofern sie nicht an andere Halter vermittelt werden können.

Bewohner Bedrohungsstatus*
Deutsches Sattelschwein extrem gefährdet
Pommersches Landschaf gefährdet
Thüringer Waldziege stark gefährdet
Mechelner Huhn stark gefährdet

 

 

*Gemäß Roter Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefaehrdeter Haustierrassen e.V.

Fütterungen

Schafe & Ziegen im Streichelgehege freuen sich auf fütternde Besucher

Fütterungszeiten

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Tierpatenschaften

Bulgarenziege

Steckbrief

wiss. Name
Capra aegarus f. hircus
Größe
80-90 cm
Gewicht
40-70 kg
Art
Hornträger
Anzahl
4

Die Bulgarenziege stammt aus Bulgarien. In den 1960er Jahren gelangten einige Tiere in den Zoopark Erfurt, wo sie eine kleine Zucht in Deutschland begründeten. Ziegen ernähren sich von pflanzlicher Nahrung. Dabei sind sie nicht wählerisch und können daher in den verschiedensten Lebensräumen sich ernähren. Hauptsächlich werden aber Gräser und Blätter gefressen.
 

Artenschutz

Auch Haus- und Nutztierrassen können bedroht sein. Ende der 80er Jahre gab es fast keine Bulgarenziegen mehr. Es handelt sich um eine Rasse, die akut gefährdet ist. Die deutsche Population ermöglichte in der Vergangenheit das Überleben der Gesamtpopulation. Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. schätzt die Art als GEH-III ein, was der Einstufung "gefährdet (VU)" (IUCN) entspricht.

Deutsches Sattelschwein

Steckbrief

wiss. Name
Sus scrofa domestica
Größe
ca. 80 cm hoch
Gewicht
bis 300 kg
Art
Echte Schweine - domestiertes Nutztier
Anzahl
2 in Schwerin / ca. 300 registriert

Das Deutsche Sattelschwein geht auf eine Kreuzung vom Angler Sattelschwein und Schwäbisch Hallischen Schwein zurück. Seit 1948 gilt es als eigenständige Rasse. Namensgebend ist ein weißes Band um die Körpermitte. Eingerahmt von schwarzen Flächen sieht es aus, als würde ein Sattel über dem Tier liegen. Neben der Musterung sind die guten Muttereigenschaften ein wichtiges Rassemerkmal.

Bei uns lebt die Sau Hellgar gemeinsam mit dem Eber Ortwin neben unseren Ziegen. Im Sommer nutzen sie gerne die Schlammsuhle, aber lassen sich auch gerne von den Besuchern mit einer Bürstenmassage verwöhnen.

Artenschutz

In der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen wird das Deutsche Sattelschwein in der höchsten Kategorie "extrem gefährdet" geführt. 2013 existierten im Herdbuch nur 54 Eber und 244 Sauen.

Pfauenziege

Steckbrief

wiss. Name
Capra aegagrus f. hircus
Größe
70-85 cm
Gewicht
50-95 kg
Art
Hornträger
Anzahl
6

Die Pfauenziege kommt aus der Schweiz. Hier wurde sie 1887 erstmals in den Schweizer Kantonen Graubünden und Tessin als Prättigauer Ziege beschrieben. Ziegen ernähren sich von pflanzlicher Nahrung. Dabei sind sie nicht wählerisch und können daher in den verschiedensten Lebensräumen sich ernähren. Hauptsächlich werden aber Gräser und Blätter gefressen.
 

Artenschutz

Auch Haus- und Nutztierrassen können bedroht sein. Ende der 30er Jahre gab es fast keine Pfauenziegen mehr, da andere Rassen mehr Fleisch und Milch brachten. 1938 gab es nur noch etwa 300 dieser Ziegen. Heute sind sie dank Zuchtprogrammen wieder häufiger. Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. ordnet die Pfauenziege der Gefährdungsstufe GEH-III zu. Dies entspricht nach der IUCN-Skala "gefährdet (VU)".

Schwarzschwanzpräriehund

Steckbrief

wiss. Name
Cynomys ludovicianus
Größe
27 – 46 cm
Gewicht
0,7 – 1,5 kg
Art
Hörnchen
Anzahl
Wenn wir das wüssten ...

Präriehunde leben in den weiten Graslandschaften Nordamerikas in großen Kolonien, die mehr als tausend Tiere umfassen können. Eine Kolonie besteht dabei aus mehreren Familienverbänden, die aus einem dominanten Männchen sowie Weibchen mit deren Nachwuchs bestehen. Ihren Namen verdanken sie dem wie ein Bellen klingenden Warnlaut.

Bei uns leben die Schwarzschwanzpräriehunde frei auf der Festwiese. Sie haben sich ein eigenes Tunnelsystem gegraben, in dem sie sich zum Schlafen und bei Gefahr zurückziehen. Wie viele Präriehunde bei uns genau leben, wissen wir nicht. Geschätzt sind es etwa 100 Tiere. Die Tiere sehen zwar niedlich aus, aber haben dadurch, dass sie zu den Nagetieren gehören einen sehr festen Biss. Daher raten wir dazu sie weder zu füttern noch den Arm in die Baueingänge zu stecken.

Artenschutz

Der Schwarzschwanzpräriehund gilt als "nicht gefährdet (LC)“. Viele Kolonien liegen in Naturschutzgebieten. Dennoch besteht die Gefahr der genetischen Isolierung einzelner Populationen durch Fragmentierung des Lebensraumes.

Thüringer Waldziege

Steckbrief

wiss. Name
Capra aegagrus hircus
Größe
70 – 90 cm
Gewicht
40 – 90 kg
Art
Hornträger
Anzahl
2 in Schwerin / 1.500 im Herdbuch

Die Rasse entstand in Thüringen aus einer Kreuzung der damaligen regionalen Landschläge mit der Toggenburger Ziege. 1935 wurde sie als eigenständige Rasse anerkannt. Sie ist die einzige eigenständig gezüchtete Ziegenrasse Deutschlands und kommt sowohl mit als auch ohne Hörner vor.

Bei uns leben die Thüringer Waldziegen gemeinsam mit dem Pfauenziegenbock und den Bulgarenziegen auf dem Bauernhof. Der Bock ist durch seine Größe und vor allem durch seine mächtigen Hörner gut von den Ziegen unterscheidbar.

Artenschutz

In der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen wird die Thüringer Waldziege in der Kategorie II "stark gefährdet" geführt. Im Jahr 2013 existierten im Herdbuch nur 201 Böcke und 1.370 Ziegen.

Vorwerk-Huhn

Steckbrief

wiss. Name
Gallus gallus f. domesticus
Größe
ca. 30 cm
Gewicht
2 – 3 kg
Art
Fasanenartige
Anzahl
5 in Schwerin

Das Vorwerkhuhn ist eine Haushuhnrasse, die 1900 von Herrn Vorwerk in Hamburg aus den Rassen Lakenfeldergelbes Orpingtongelbes RamelsloherAndalusier und den Sotteghams erzüchtet wurde. Die Küken sind beim Schlüpfen schwarz, gelb oder schwarz-gelb gefärbt.

Bei uns leben fünf Vorwerkhennen auf dem Bauernhof. Neben der schönen Optik, mit der das Huhn die parkähnlichen Gärten der vorstädtischen Villenviertel verschönerte, überzeugt es durch seine Legeleistung sowie das Fleisch. Nur wenige Vorwerkhühner überlebten den Zweiten Weltkrieg und die Rasse war dabei, auszusterben. Im Jahr 1999 begannen die Bestrebungen, die Rasse zu erhalten. 

Artenschutz

Verwerkhühner tragen den Gefährdungsstatus GEH-IV und steht somit auf der Vorwarnstufe in der Liste gefährdeter Nutztierrassen der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V..