Nachwuchs bei den Asiatischen Löwen

Dass Löwin „Heidi“ tragend ist, zeichnete sich bereits vor einigen Wochen ab und auch der ungefähre Geburtstermin konnte berechnet werden. Als vorbereitende Maßnahme wurde einige Tage vor dem errechneten Termin das Rote Liste Zentrum in dem das Löwenrudel lebt, für die Öffentlichkeit geschlossen. Im inneren Bereich wurde zudem eine der Boxen zur Wurfhöhle ausgestattet. Ebendort brachte die Löwin ihre zwei Jungtiere mit etwas Verspätung zur Welt.

Für „Heidi“ ist es der erste Nachwuchs. Mit der Versorgung der in einem Abstand von etwa zwei Stunden geborenen Jungtiere hat sie sofort instinktiv und routiniert begonnen. Die ersten Stunden und auch die erste Nacht sind besonders kritisch und ein Verlust der Tiere durchaus möglich. Mittlerweile wirkt die Situation jedoch stabil, die Tiere säugen gut bei der Mutter und sind in ihrem exklusiven Areal recht aktiv.

Asiatische Löwen werden von der Weltnaturschutzunion (IUCN) als „stark gefährdet“ eingestuft, also in einer der höchsten Bedrohungskategorien. Es ist davon auszugehen, dass wild lebend nur noch etwa 350 Tiere im indischen Gir-Nationalpark vorkommen, auf einer Fläche, die in etwa der zweifachen Größe Rügens entspricht. Die jetzt fünf Asiatischen Löwen des Zoo Schwerin gehören zu dem Erhaltungszuchtprogramm EEP des Europäischen Zoo- und Aquarienverbandes EAZA. Dem Programm sind derzeit 112 Tiere zugeordnet, die eine Reservepopulation für die Wildpopulation Indiens bilden. Zwar ist die Art im Nationalpark weitestgehend geschützt, dennoch besteht ein erhöhtes Risiko, das beispielsweise eingeschleppte Krankheiten zu einem schnellen und schadhaften Zusammenbruch der sehr kleinen Population führen.


In der Unterstützung solche Tierarten sieht der Zoo Schwerin seine Aufgabe und nutzt die Ressourcen daher für den Erhalt von gefährdeten Arten und der Zusammenarbeit mit Partnern im globalen Artenschutz.