Die bedrohte
Vielfalt der Arten

Der Zoo und der Artenschutz

Die Haltung von Wildtieren in Zoos und ähnlichen Einrichtungen hat eine lange Tradition. Ohne Frage liegt der Ursprung im Wesentlichen in der Zurschaustellung von Tieren, die die Bevölkerung sonst nie zu Gesicht bekommen hätte. Heutige moderne Zoos haben sich weiterentwickelt. Natürlich betrachten heute noch immer die Besucher die Tiere (übrigens auch andersherum). Es geht aber darüber hinaus. Zoos begeistern ihre Besucher für die Vielfalt der Arten, informieren über deren Gefährdung und die Zusammenhänge mit dem persönlichen Verhalten und regen zum Umdenken an. 

Natürlich spielt der Artenschutz für Zoos ebenfalls eine zentrale Rolle, besser gesagt, für die Zoogemeinschaft. Denn kein Zoo kann alleine etwas bewegen. Hierfür gibt es Zusammenschlüsse der Zoos zu Verbänden auf regionaler, nationaler, internationaler und sogar auf globaler Ebene. Essenziell ist die Beteiligung von Organisationen die sich vor Ort für den Artenschutz, d. h. für Arten und Lebensräume, einsetzen.

Es gibt unterschiedliche Formen von Zuchtprogrammen zum Erhalt der Arten, ebenso wie wichtige Institutionen und Organisationen im gemeinsamen Bestreben gegen das Aussterben von Arten. Der Gefährdungsstatus von Arten zeigt sich in den Kategorien der Roten Liste.

Die Rote Liste - Wichtig für Zoos

Die Rote Liste ist ein sehr geeignetes Werkzeug für die Planungen in einem Zoo. Sie gibt einen guten Anhaltspunkt, auf welche Tierarten künftig ein Schwerpunkt gelegt werden sollte und wie man die begrenzten Mittel (Platz, Geld, Arbeitskraft) sinnvoll einsetzt. Allerdings ist es erforderlich, dass es für diese Arten auch internationale Zuchtprogramme gibt.

 

Was bedeuten die Kategorien?

ausgestorben (EX):es gibt weltweit kein lebendes Individuum mehr (bspw. Quagga)
in der Natur ausgestorben (EW):es gibt lediglich Individuen in menschlicher Obhut (bspw. Zoos) oder in eingebürgerten Populationen außerhalb des natürlichen Verbreitungsgebietes (bspw. Säbelantilope)
vom Aussterben bedroht (CR):extrem hohes Risiko des Aussterbens in der Natur in unmittelbarer Zukunft  (bspw. Balistar)
stark gefährdet (EN):die Beurteilung führte nicht zur Einstufung in die Kategorien vom Aussterben bedroht, stark gefährdet oder verletzlich, die Schwellenwerte wurden jedoch nur knapp unterschritten oder werden wahrscheinlich in naher Zukunft überschritten (bspw. Katta)
gefährdet (VU):hohes Risiko des Aussterbens in der Natur in unmittelbarer Zukunft (bspw. Großer Ameisenbär)
potenziell gefährdet (NT):die Beurteilung führte nicht zur Einstufung in die Kategorien vom Aussterben bedroht, stark gefährdet oder verletzlich, die Schwellenwerte wurden jedoch nur knapp unterschritten oder werden wahrscheinlich in naher Zukunft überschritten (bspw. Streifenhyäne)
nicht gefährdet (LC):die Beurteilung führte nicht zur Einstufung in die Kategorien vom Aussterben bedroht, stark gefährdet, verletzlich oder potenziell gefährdet (bspw. Bennett-Känguru)
ungenügende Datengrundlage (DD):die vorhandenen Informationen reichen nicht für eine Beurteilung des Aussterberisikos aus, jedoch könnte die Gefährdung einer der vorherigen Katergorien entsprechenn
nicht beurteilt (NE):die Art existiert, es wurde jedoch bislang keine Beurteilung durchgeführt

170.000

Tier- & Pflanzenarten sind derzeit in der Roten Liste erfasst und bewertet

4898 Arten

sind akut vom Aussterben bedroht (CR). Es herrscht unbedingter Handlungsbedarf!

Die Kategorien der Roten Liste