Fische ziehen in das Aquarium im Shop ein

Die neusten Bewohner des Madagaskar-Aquariums im Eingangsgebäude des Zoos sind eingezogen: Die eher unscheinbaren Fische sind Mangarahara-Buntbarsche. In ihrer Heimat sind sie vom Aussterben bedroht. Der Mangarahara-Buntbarsch ist einer der seltensten Fische der Welt und wurde erst im Jahr 2006 wissenschaftlich beschrieben. In seiner Heimat Madagaskar kannten die Menschen ihn aber schon lange. Er ist sogar so auffällig, dass er – für kleine Süßwasserfische nicht unbedingt üblich – einen eigenen lokalen Namen erhalten hat: „Joba Mena“ wird er genannt, was soviel bedeutet wie „rotes Mädchen“. Wegen der roten Flossen der Männchen. Um das Aussterben dieser Art zu verhindern, gingen die letzten Fische ihrer Art zunächst nach Toronto, wo eine weitere Vermehrung gelang. Im Jahr 2019 übernahm der Kölner Zoo 30 Exemplare von dort. In Köln gelang dann die europäische Erstnachzucht. Weitere sollten folgen. So konnten inzwischen Jungtiere an verschiedene zoologische Institutionen weitergegeben werden. Zusammen mit Citizen Conservation wurde 2020 ein Erhaltungszuchtnetzwerk ins Leben gerufen, um langfristig eine stabile Reservepopulation dieser bedrohten Art in Menschenobhut auch außerhalb Madagaskars und unter Einbeziehung privater Aquarianer aufzubauen – um ein erneutes Beinahe - oder gar Diesmal-aber-wirklich-Aussterben der Art in der Zukunft so sicher wie möglich zu verhindern.

Mit den Madagaskar-Ährenfischen (im Bild) ist eine zweite spannende Art in das neue Madagaskar-Aquarium im Eingangsgebäude des Zoos eingezogen. Die bis zu zehn Zentimeter großen Fische teilen sich das Becken hier mit Buntbarschen und Garnelen. Der Madagaskar-Ährenfisch gilt als "stark gefährdet", da seine Bestände in der Natur immer weniger werden. Nicht nur der Verlust des Lebensraums ist dabei ein Problem. Arten, die der Mensch in die Gewässer Madagaskars eingeführt hat, die dort ursprünglich gar nicht vorkommen, machen ihnen zusätzlich das Leben schwer. Wie in der Natur ist bei uns gleich ein ganzer Schwarm dieser seltenen Fische zu sehen.