Am gestrigen Mittwoch, den 11.05.2022 verstarb unser männlicher Gelbrückenducker "Loco" im Rahmen einer Narkose. Die aus dem texanischen Gladys Porter Zoo stammende Antilope bezog im letzten Jahr eine Anlage im neu eröffneten Rote Liste Zentrum. Bereits bei seiner Ankunft zeigte er eine Umfangsvermehrung am rechten Unterkiefer, welche ihm zunächst keine Probleme zu bereiten schien. Vor einigen Wochen begann der Umfang der Beule jedoch zuzunehmen. Um eine fundierte Diagnostik durchführen zu können, wurde entschieden „Loco“ in Narkose zu legen. Aufgrund der geringen Anzahl an Haltungen von Gelbrückenduckern gibt es bisher nur wenige Erfahrungswerte zu Narkosen bei dieser Tierart. Die Einleitung der Narkose verlief gut und die geplante Diagnostik in Form von Untersuchung, Röntgen und Probenahme konnte durchgeführt werden. Im Anschluss wurden die entsprechenden Gegenmittel verabreicht, um „Loco“ wieder aufzuwecken. In der Aufwachphase verstarb er. Genauere Ergebnisse sind durch die folgende Pathologie zu erwarten, die zur Klärung der Todesursache eingeleitet wurde. Hierfür wurde das Tier an das Leibniz Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin übergeben.
Gelbrückenducker sind die größten Vertreter dieser afrikanischen Antilopen und werden auf der Roten Liste der IUCN als potenziell gefährdet eingestuft. In Europa wird diese Art in nun lediglich drei deutschen Zoos gehalten. Der Schweriner Antilopenbulle war ein wichtiges Tier für das sich gerade im Aufbau befindliche Erhaltungszuchtprogramm. Im Anschluss an die Untersuchungen wird der Körper des Tieres dem Berliner Naturkundemuseum zur Verfügung gestellt.