Am Morgen des 15.08.2023 um Punkt 7:30 Uhr kam erstmals ein Südliches Breitmaulnashorn im Schweriner Zoo und damit auch in Mecklenburg-Vorpommern auf die Welt. Das weibliche Jungtier sowie das Muttertier „Clara“ sind wohl auf.
Bereits seit 1981 leben Breitmaulnashörner im Zoo der Landeshauptstadt Schwerin. Genauso lange hoffte man auf Nachwuchs bei dieser bedrohten und auch imposanten Tierart. Nun ist es endlich geglückt. Nach einer Tragzeit von 526 Tagen und einer bilderbuchhaften schnellen Geburt, frei von Komplikationen, stand das kleine Nashorn bereits auf den eigenen, wackeligen Beinen und trank nach nicht mal einer Stunde an der Mutter.
Nashornvater „Dino“ und die die zweite Nashornkuh „Karen“ haben in ihren eigenen Stallbereichen das Ereignis eher unbeeindruckt wahrgenommen. Nashörner sind bereits kurz nach der Geburt aktiv und voller Bewegungsdrang. Daher werden Mutter und Kalb schon in den nächsten Tagen einzelne Bereiche der großen Außenanlage für sich erkunden können. Wenn dann alle Bereiche erkundet sind, wird die erste Familienzusammenführung mit Nashornkuh „Karen“ stattfinden. Das entspricht auch dem Verhalten unter wilden Bedingungen. Weibliche Breitmaulnashörner bilden mit den jeweiligen Jungtieren kleine Trupps, während die Bullen sich distanziert aufhalten und sich im Wesentlichen nur zur Paarung den Weibchen anschließen. Daher wird es auch noch eine Weile dauern, bis auch Vater „Dino“ seine Tochter persönlich kennenlernen wird.
Südliche Breitmaulnashörner werden von der Weltnaturschutzunion derzeit als „potentiell gefährdet“ eingestuft. Nachdem die Art um 1900 kurz vor der Ausrottung stand, leben heute wieder etwa 16.000 Tiere im südlichen Afrika. Was nach einer positiven Entwicklung klingt, ist leider ein Trugschluss. Denn aufgrund von Wilderei ist die Anzahl von Tieren wieder stark rückläufig, von über 20.000 Tieren im Jahr 2012. Der Zoo Schwerin unterstützt die Organisation „Save The Rhino“ mit finanziellen Mitteln, dank der Spenden von Besucherinnen und Besuchern und trägt so einen Teil beim Schutz der Art vor Ort (in-situ) bei. Im Übrigen versteht der Zoo seine Aufgaben im ex-situ Artenschutz, also in der Vermittlung der Problematik und Bedeutung, der Akquise von Spendenmitteln für Projektpartner und natürlich der gezielten Zucht und Erhaltung einer gesunden Population.