Urkiefervögel und Neukiefervögel - Systematik der Vögel
Etwa 10.950 Vogelarten gibt es auf den sieben Kontinenten und den Ozeanen der Welt, die meisten von ihnen bewohnen die Tropen. Die artenreichste Region ist die Neotropis (Mittel- und Südamerika), die mit 3.370 Arten rund 36 % der landbewohnenden Vogelarten beherbergt. Die meisten inselbewohnenden Vögel gibt es mit über 660 Arten in Australasien (Australien, Neuseeland, Neuguinea und Indonesien).
In der Körpergröße reichen die Vögel vom insektengroßen Hummelkolibri bis zum Andenkondor, einem der größten flugfähigen Vögel der Welt mit einer Spannweite über 3 m, oder gar dem Afrikanischen Strauß, der größte lebende Vogel der Erde mit einer Größe von über 2,5 m und ein Gewicht bis zu 135 kg. Manche Arten sind äußerst farbenprächtig wie die Papageien oder Paradiesvögel, andere wiederum wie die Schnepfen oder Kiwis setzen eher auf eine gute Tarnung.
Die Vögel werden in zwei Unterklassen eingeteilt:
- Die Urkiefervögel (Palaeognathae): Sie setzen sich in der traditionellen Systematik aus den beiden Ordnungen der Laufvögel (Struthioniformes) und Steißhühner (Tinamiformes) zusammen und umfassen etwa 60 Arten in 6 Familien.
- Die Neukiefervögel (Neognathae) umfassen mit über 10.000 Arten den überwiegenden Anteil der Vogeldiversität. Das wichtigste Merkmal, das sie von den Urkiefervögeln unterscheidet, ist die Gaumenstruktur: Neukiefervögeln fehlt die Versteifung des sogenannten „Pterygoid-Palatinum-Komplexes“, einer Knochenanordnung, die aus Flügelbein (Pterygoid), Gaumenbein (Palatinum) und Pflugscharbein (Vomer) besteht.
Die mit Abstand artenreichste Ordnung der Vögel sind die Sperlingsvögel (Passeriformes) mit 5.414 Arten. Im Vergleich dazu gibt es u.a. „nur“ 381 Spechtvogelarten (Piciformes) oder 18 verschiedene Pinguinarten (Sphenisciformes).
Woran erkenne ich Vögel?
Obwohl Pinguine nicht fliegen, gehören sie doch zu den Vögeln?! Folgende Punkte helfen um einen Vogel zu erkennen.:
- Wirbeltiere mit Flügeln
- Körper wird von Federn bedeckt
- die Beine durch Hautschuppen bedeckt
- Eierlegend
- Besitzen einen Schnabel ohne echte Zähne
- Gleichwarm bei rund 42°C (höchste Temperatur im Vergleich zu anderen Wirbeltieren)
- Vogelskelett ist leicht gebaut und besitzt hohle Knochen
Wie lange hören wir es noch piepen?
14 % oder jede achte Vogelart ist gefährdet. Insgesamt sind weltweit 1.375 Vogelarten (IUCN Red List) durch Lebensraumverlust, Klimawandel, invasive Arten (wie Ratten oder Füchse), Wilderei und Fang als Haustier bzw. als Status- oder Glückssymbol, in ihrem Bestand bedroht.
156 Vogelarten sind nach dem Jahr 1500 nachweislich ausgestorben u.a. um 1852 der Riesenalk in Europa oder die nordamerikanische Wandertaube im Jahr 1914.
Wie hoch das Risiko des Aussterbens für die im Zoo Schwerin gezeigten Tierarten ist, sehen Sie hier:
Bewohner |
Bedrohungsstatus |
Zuchtprogramme |
Afrikanischer Marabu |
nicht gefährdet (LC) |
ESB |
Balistar |
vom Aussterben bedroht (CR) |
EEP |
Bartlett-Dolchstichtaube |
gefährdet (VU) |
ESB |
Blauflügelgans |
gefährdet (VU) |
- |
Blaukappenhäherling |
vom Aussterben bedroht (CR) |
EEP |
Darwin-Nandu |
nicht gefährdet (LC) |
ESB |
Edwardfasan |
vom Aussterben bedroht (CR) |
EEP |
Graurücken-Trompetervogel |
potentiel gefährdet (NT) |
EEP |
Helmkasuar |
nicht gefährdet (LC) |
ESB |
Humboldtpinguin |
gefährdet (VU) |
EEP |
Java-Reisfink |
gefährdet (VU) |
- |
Omeibunthäherling |
gefährdet (VU) |
ESB |
Rothaubenturako |
nicht gefährdet (LC) |
ESB |
Rothalsgans |
gefährdet (VU) |
EEP |
Schwanengans |
gefährdet (VU) |
- |
Südlicher Hornrabe |
gefährdet (VU) |
EEP |
Vorwerkhuhn |
Vorwarnstufe GEH |
|
Walichfasan |
gefährdet (VU) |
- |
Weißnackenkranich |
gefährdet (VU) |
EEP |
Weißnackenfasantaube |
gefährdet (VU) |
ESB |