Feuchte Haut,
Laich und Quappen

Unsere Amphibien

Froschlurch, Schwanzlurch und die Wühlen

Amphibien gibt es schon etwa 300 Millionen Jahren und man unterteilt sie in drei Gruppen (Ordnungen). Die vielfältigste Ordnung ist die der Froschlurche (Anura) mit ca. 5.500 Arten. Hier gehören die Frösche, Kröten und Unken hinein. Etwa 560 Arten bilden die Ordung der Schwanzlurche (Urodela). Molche, Salamander und Olme bilden diese Gruppe, die sich am deutlichsten von den Froschlurchen durch das Vorhandensein eines Schwanzes unterscheiden. Die kleinste und am wenigsten bekannte Gruppe, ist die der Wühlen oder Schleichenlurchen (Gymnophiona). Hier handelt es sich um beinlose Amphibien die gewissermaßen Regenwühmern ähneln. Blindwühlen und Schwimmwühlen sind beispielsweise in diese Ordnung einsortiert.

Woran erkenne ich Amphibien?

Hat man einen Frosch oder ein Kröte vor sich, ist die Bestimmung als Amphib schnell gemacht. Schwieriger wird es aber bspw. wenn man einen Salamder vor sich sieht, denn man auf den ersten schnellen Blick mit einer Eidechse verwechseln könnte. Folgende Punkte helfen beim Zoobesuch, um welche Tierklasse es sich handelt:

  • Wirbeltiere mit 4 Gliedmaßen (außer Wühlen)
  • Die Haut ist drüsenreich und glatt, also ohne Schuppen, Federn oder Haare
  • Sie leben (in der Regel) in feuchten Lebensräumen, am oder im Wasser
  • Die Entwicklung verläuft vom Ei über Larven (Quappen) zum ausgewachsenen Tier
  • Es sind wechselwarme Tiere, deren Körpertemperatur mit der Umgebungstemperatur wechselt

So schön anzusehen, auch noch für die nächsten Generationen?

Was für ein herrliches Tier! Das denken sich viele, wenn nicht alle Besucher. Dabei wird häufig vergessen, dass die wildlebenden Artgenossen um das Überleben ihrer Art kämpfen. Verlust von Lebensraum, direkte Bejagung oder Klimaveränderungen sind allzuhäufig die Ursache.

Wie hoch das Risiko des Aussterbens für die im Zoo Schwerin gezeigten Tierarten ist, sehen Sie hier:

Bewohner Bedrohungsstatus
Dumerils Querzahnmolch vom Aussterben bedroht (CR)
El Oro Blattsteiger potenziell gefährdet (NT)
Gestreifter Baumsteiger nicht gefährdet (LC)
Nordafr. Feuersalamander gefährdet (VU)
Schrecklicher Pfeilgiftfrosch stark gefährdet (EN)

Erdkröte

Steckbrief

wiss. Name
Bufo bufo
Größe
8 – 18 cm
Gewicht
30 – 65 g
Art
Amphibien – Echte Kröten
Anzahl
7 in Schwerin

Die Erdkröte ist eine der häufigsten Amphibienarten Europas und fast auf dem gesamten Kontinent verbreitet. Die Erdkröte ist die einzige heimische Amphibienart, die sich in von Fischen bewohnten Gewässern fortpflanzt, weil ihr Laich für Fische unbekömmlich ist.

Im Zoo Schwerin lebt eine Gruppe Rotbauchunken im Froschhaus sowie außen in der Freianlage vor dem Froschhaus.

Artenschutz

Die Erdkröte ist nicht gefährdet (LC)“ (Rote Liste, IUCN). Die Beeinträchtigung von Gewässern durch Dünger und Umweltgifte gefährden jedoch die Bestände der Erdkröte. In Deutschland ist sie daher „besonders geschützt“ (BArtSchV).

Feuersalamander

Steckbrief

wiss. Name
Salamandra salamandra
Größe
14 – 30 cm
Gewicht
bis 60 g
Art
Amphibien – Echte Salamander
Anzahl
12 in Schwerin

Leuchtend-gelb gefleckt: Die auffällige Färbung weist auf die Giftigkeit des Feuersalamanders hin. Er gehört zu den größten heimischen Schwanzlurchen. Am wohlsten fühlt er sich in den feuchten Laubmischwäldern der Mittelgebirge mit ihren kühlen Quellbächen.

Im Zoo Schwerin lebt eine Gruppe Feuersalamander im Froschhaus.

Artenschutz

Der Feuersalamander ist nicht gefährdet (LC)“ (Rote Liste, IUCN). Jedoch in Deutschland gemäß Bundesnaturschutzgesetz und Bundesartenschutzverordnung „besonders geschützt“ (BArtSchV), d.h. sie dürfen nicht gefangen, verletzt oder getötet werden.

Gelbgebänderter Baumsteiger

Steckbrief

wiss. Name
Dendrobates leucomelas
Größe
3-4 cm
Art
Pfeilgiftfrösche / Dendrobaten

Der Gelbgebänderte Baumsteiger bewohnt tropische Regenwälder in Venezuela, Kolumbien und Guayana. Männchen locken durch ihr Rufen die Weibchen an. Das Paar sucht dann zusammen einen geeigneten Laichplatz, wie Wasseransammlungen in Bromelien.

Bei uns lebt eine Zuchtgruppe dieser Pfeilgiftfrösche im Humboldthaus.

Artenschutz

Der Gelbgebänderte Baumsteiger gilt als "nicht gefährdet" (Rote Liste, IUCN). Die Art weist ein großes Verbreitungsgebiet auf und kommt noch in hohen Dichten vor. Zusätzlich weist er eine große Anpassungsfähigkeit bei Habitatveränderungen auf.

Gestreifter Baumsteiger

Steckbrief

wiss. Name
Phyllobates vittatus
Größe
3,5 cm
Art
Pfeilgiftfrösche

Der Gestreifte Baumsteiger bewohnt den Boden von Wäldern der südwestlichen Pazifikseite von Costa Rica. Die Männchen betreiben Brutpflege, indem sie die Eier befeuchten und später die geschlüpften Kaulquappen zu Wasseransammlungen von Bromelien bringen, wo sie sich entwickeln.

Bei uns lebt eine Zuchtgruppe dieser Pfeilgiftfrösche zur Zeit noch hinter den Kulissen.

Artenschutz

Der Gestreifte Blattsteiger gilt als "stark gefährdet" (Rote Liste, IUCN). Der Lebensraumverlust durch Abholzung und Landumwandlung, die  Verschmutzung durch Abwässer aus dem Bergbau und das Abfangen von Tieren für den Handel lassen die Bestände schrumpfen.

Goldbaumsteiger

Steckbrief

wiss. Name
Dendrobates auratus
Größe
bis zu 5,5 cm
Art
Pfeilgiftfrosch / Dendrobaten

Goldbaumsteiger bewohnen Wälder und Plantagen Mittelamerikas und bevorzugen dabei Habitate in der Nähe von Fließgewässern. Sie sind noch recht weit verbreitet. Die Art weist große Unterschiede in der Färbung je nach Vorkommen auf: über 15 verschiedene Farbmorphe wurden in der Natur entdeckt.

Bei uns lebt eine Zuchtgruppe dieser Pfeilgiftfrösche im Humboldthaus.

Artenschutz

Der Goldbaumsteiger gilt als "nicht gefährdet" (Rote Liste, IUCN). Die Art weist ein großes Verbreitungsgebiet auf und kommt noch in hohen Dichten vor. Sie sind recht anpassungsfähig und nutzen daher auch Plantagen als Lebensraum.

Kreuzkröte

Steckbrief

wiss. Name
Epidalea calamita
Größe
5 - 9 cm
Gewicht
15 – 20 g
Art
Amphibien – Kröten
Anzahl
1 in Schwerin

Die Kreuzkröte hat ihren Namen durch den typisch weißlich-gelben Streifen auf dem Rücken. Kreuzkröten sind Pioniere und besiedeln mit Vorliebe frisch entstandene Gewässer. In der Laichzeit im Frühling sind die Kreuzkröten-Rufe über zwei Kilometer weit zu hören.

Im Zoo Schwerin lebt lebt die Kreuzkröte im Froschhauses.

Artenschutz

Trotz ihrer kurzen Beine sind Kreuzkröten sehr mobil und Populationen können sich rasch ausbreiten. Daher ist die Kreuzkröte nicht gefährdet (LC)“ (Rote Liste, IUCN). Europaweit ist sie jedoch geschützt nach der FFH-Richtlinie und in Deutschland „streng geschützt“ (BArtSchV).

Rotbauchunke

Steckbrief

wiss. Name
Bombina bombina
Größe
3 – 6 cm
Gewicht
2 – 14 g
Art
Amphibien – Unken
Anzahl
8 in Schwerin

Die lebensrettende Strategie der Rotbauchunke ist es, Feinde durch das Zeigen der gefärbten Unterseite zu erschrecken. Das Abwehrverhalten bei dem sich die Unke „nach oben biegt“ wird Unkenreflex und signalisiert den Angreifern: „Vorsicht, ich bin giftig!“.

Im Zoo Schwerin lebt eine Gruppe Rotbauchunken im Froschhaus.

Artenschutz

Die Rotbauchunke ist in der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft. Rotbauchunken kommen in Deutschland nur im Norden und Nordosten vor. Durch Lebensraumverlust nimmt die Population der Unken ab. In Deutschland und Europa ist die Rotbauchunke daher „streng geschützt“ (BNatSchG und FFH-Richtlinie).

Schrecklicher Pfeilgiftfrosch

Steckbrief

wiss. Name
Phyllobates terribilis
Größe
ca. 5 cm
Art
Pfeilgiftfrösche / Dendrobaten

Der Schreckliche Pfeilgiftfrosch hat seinen Namen von seinem tödlichen Hautgift. Die Chocó-Indianern Kolumbiens bestrichen ihre Pfeile mit dem Gift dieser Frösche und erlegten so ihre Beute. In Menschenobhut sind die Frösche ungiftig. 

Bei uns lebt eine Zuchtgruppe dieser Pfeilgiftfrösche zur Zeit noch hinter den Kulissen.

Artenschutz

Der Schreckliche Pfeilgiftfrosch gilt als "stark gefährdet" (Rote Liste, IUCN). Der Lebensraumverlust durch Abholzung und Landumwandlung, die steigende Umweltverschmutzung durch Pestizide sowie der Fang von Tieren für den Handel lassen die Bestände schrumpfen.

Teichfrosch

Steckbrief

wiss. Name
Rana kl. esculenta
Größe
12 - 15 cm
Gewicht
bis 50 g
Art
Amphibien – Wasserfrösche
Anzahl
2 in Schwerin

Der Teichfrosch ist wenig anspruchsvoll und deshalb in allen stehenden Gewässern verbreitet. Genau genommen ist der grün-bräunlich gefärbte Teichfrosch keine eigene Art, sondern ein Hybrid (Kreuzung) mit dem Seefrosch und dem Kleinen Wasserfrosch als Elternteile.

Im Zoo Schwerin lebt eine Gruppe Teichfrösche in den Außenanlagen vor dem Froschhaus.

Artenschutz

Der Teichfrosch benötigt stehende, sonnige Gewässer mit üppiger Vegetation und ist weit verbreitet. Daher ist der Teichfrosch „nicht gefährdet (LC)“ (Rote Liste, IUCN). In Deutschland ist er aber "besonders geschützt" (BArtSchV).